Auggen „Ä guete Bruch mit Tradition“

Weiler Zeitung
Freuen sich über den Auftakt zur Auggener Buurefasnacht (v.l.): Schlawinerrat Dominik Kittler, Oberschlawiner Axel Baßler und Zeremonienmeister Matthias Stark. Foto: Sigrid Umiger Foto: Weiler Zeitung

Proklamation der Auggener Buurefasnacht / Bei den Schlawinern geht’s jetzt erst richtig los

Schlawinergilde Auggen: Bühnenfasnacht heute, Freitag und Samstag, 7. und 8. März, ab 20.11 Uhr in der Sonnberghalle. Seniorenfasnacht ist am Samstag, 15. März, ab 14 Uhr, in der Sonnberghalle.

Auggen (umi). Die Rechte der Frauen wurden auch in Auggen nicht abgeschafft, wohl aber die Veranstaltung Frauenrecht, die 40 Jahre lang Tradition war. Stattdessen tanzten die Aktiven der Narrenzunft „Schlawinergilde“ Auggen mit ihrer Häsgruppe „Schoppeglasschlotzer“ am Aschermittwoch nach der obligatorischen Proklamation der Buurefasnacht in ihrer Schlawinerhöhle – dem Auggener Gasthaus „Zum Fass“.Am Aschermittwoch, wenn alle anderen Narren schlafen, geht es bei den Schlawinern erst richtig zur Sache. Oberschlawiner Axel Baßler betonte zum Auftakt: „Am Aschermittwuch die Proklamation isch ä guete Bruch mit Tradition.“ Herzlich willkommen waren im vollbesetzten Fass auch Gerda Reinecker, Gaby Kiefer und Heinz Broghammer, die drei aktiven Ehrenmitglieder.

Motto: „Mitenander nit gegenenander – s’git weniger Durenander.“

Den nicht anwesenden Bürgermeister Fritz Deutschmann beruhigte Axel Baßler: „Lieber Fritz, Dir zum Troscht, am Sundig si’mer wider normal: In Gotts Name Proscht.“

Dann verlieh er 28 Aktiven, die seit mindestens fünf Jahren auf der Bühne stehen, geschliffene Schoppengläser. Nach ihrer Vereidigung mussten die Schlawinerräte ein Auggener Viertele – einen halben Liter Schorle – auf ex austrinken. Ausnahmsweise, denn während der Kampagne sollte man nüchtern bleiben, appellierte der Gildechef und betonte, es gelte für alle das von Ruthild Muser kreierte Motto: „Mitenander nit gegenenander – s’git weniger Durenander.“

Zwei Schlawiner wurden, nachdem sie einige Aufgaben ausgeführt hatten, von Axel Baßler befördert: Dominik Kittler, der acht Jahre lang Zeremonienmeister war, ist jetzt Schlawinerrat für die Weinsorte Ruländer. Zum neuen Zeremonienmeister wurde Matthias Stark ernannt. Den ersten Fasnachtsorden 2014 verlieh der Oberschlawiner seiner bewährten Stellvertreterin Gaby Kiefer.

Poldi: Statt Fraue- ä Männerrecht iiführe

Vor dem Genuss der obligatorischen „Herdöpfelsuppe mit Ziebelewaie“ gab es noch eine Überraschung für das närrische Volk. Fasswirt Walter Grießhaber, alias Poldi, ist auch der Weingott Bacchus. Als solcher kommt er eigentlich nur ein Mal im Jahr, nämlich zum Auggener Winzerfestumzug. Dann sitzt er auf dem weltweit höchsten Thron, aufgebaut auf einem Winzerkeller-Wagen. Ausnahmsweise erschien Bacchus aber auch zur Proklamation der Schlawinergilde. Als Weingott habe er kein Verständnis für ausgefallene Feste, monierte Bacchus: „Kei Frauerecht in Augge? Mer sott’s nit glaube! Di Götter sin verwundert, keiner het’s blickt, drum henn si mi zu euch abe g’schickt“, reimte Bacchus und schlug vor: „Jetz Schlawiner, sott mer’s probiere un statt Fraue- ä Männerrecht iiführe!“ Ob das kommt oder nicht, der Zunftruf steht: In Gotts Name Proscht!

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