Auggen Auggen erneut unter Druck

Weiler Zeitung
Die Ende 2016 fertiggestellte Flüchtlingsunterkunft bietet Platz für 48 Personen. Foto: Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Anschlussunterbringung: Zuweisungen des Kreises / Im Herbst Kapazitäten erreicht

Von Claudia Bötsch

Ende 2016 wurde die neue Flüchtlingsunterkunft in Auggen fertiggestellt, jetzt steht die Gemeinde schon wieder unter Druck: 38 Flüchtlinge soll die Kommune in diesem Jahr noch aufnehmen – Platz hat sie nach aktuellem Stand allerdings nur noch für 24.

Auggen. Steffen Fante, der im Auggener Rathaus für die Flüchtlinge zuständig ist, berichtete im Gemeinderat von der aktuellen Situation. 42 Flüchtlinge leben derzeit in der Gemeinde. Die Familien aus Afghanistan und Syrien, dem Irak und Serbien wohnen in der Alten WG, der neuen Flüchtlingsunterkunft und in zwei von der Kommune angemieteten Wohnungen.

Der Landkreis hat die Gemeinde dazu verpflichtet, in diesem Jahr neu insgesamt 54 Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung aufzunehmen, bisher wurden indes erst 16 zugewiesen. Die Zahl ist relativ hoch, hängt aber auch damit zusammen, dass die Gemeinde bis zum Bau der neuen Unterkunft unter der Zuweisungsquote lag.

In der neuen Flüchtlingsunterkunft können bis zu 48 Personen unterkommen. „Wenn wir alle uns zugewiesenen Flüchtlinge aufnehmen müssen, reicht der Platz jedoch nicht“, machte Bürgermeister Fritz Deutschmann deutlich. „Wir haben keine weiteren Grundstücke und keine gemeindeeigenen Wohnungen“, so der Rathauschef. „Im Herbst wären wir voll belegt.“

Die Situation werde dadurch verschärft, dass eine der Wohnungen, die die Gemeinde angemietet hat, wegen Eigenbedarf gekündigt wurde. Das Rathaus wird sich nun darum bemühen, Ersatz anzumieten. Das sei angesichts der angespannten Wohnungsmarktsituation an der Rheinschiene indes schwierig, so Fante.

Bürgermeister Deutschmann hält mit seiner Kritik angesichts des Flüchtlingsmanagements nicht hinterm Berg. „Es geht nicht darum, Flüchtlinge nicht aufnehmen zu wollen, sondern um das Wie“. Und auch bei den anderen Kommunen rege sich Widerstand, was das Prozedere der Zuweisungen angeht. „Es gibt Gemeinden, die haben jetzt schon keinen Platz mehr.“ Gleichzeitig gebe es in manchen Gemeinschaftsunterkünften Leerstände oder Rückbauten: „Es kann nicht sein, dass an einer Stelle Container abgebaut werden und an anderer Stelle wieder aufgebaut, wo Gemeinden sonst über keine Unterbringungsmöglichkeiten mehr verfügen.“ Gefragt seien „pragmatische Lösungen“ und „eine Leerstandsoptimierung, um die Menschen ordentlich unterbringen zu können“.

Zahlreiche Landkreiskommunen wollen sich nun dafür einsetzen, dass „Synergieeffekte besser genutzt und bestehende Infrastrukturen erhalten“ werden (siehe auch nebenstehenden Bericht).

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