Soll im Auggener Gemeinderat das Thema „Bahnpläne“ einen festen Platz auf der Tagesordnung finden" Schließlich ist die Gemeinde vom Ausbau der Rheintalbahn unmittelbar betroffen und per Gemeinderatsbeschluss Mitglied im Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (BBM). Diese Frage gab am Ende der jüngsten Sitzung Anlass zu einem heftigen Wortgefecht. Von Dorothee Philipp Auggen. Bürgermeister Fritz Deutschmann hatte auf Nachfrage festgestellt, es gebe „nichts Neues“, was Gerhard Danner und Ingo Ehret zu entschiedenem Widerspruch veranlasste: Schließlich habe das BBM vor Kurzem in Müllheim eine Demonstration mit Kundgebung veranstaltet, zu der sich rund 1000 Teilnehmer eingefunden hatten. Zudem habe man 3000 Unterschriften gesammelt, die sich gegen die von der Bahn verfolgten Pläne der „modifizierten Antragstrasse“ wenden. Ein Wort zu diesem Erfolg sei im Gemeinderat am Platz gewesen, fanden die beiden. „Man könnte Engagement auch mal loben“ Deutschmann verwies auf seinen eigenen Beitrag bei der Kundgebung, der eigentlich die Position der Gemeinde klar gezeigt habe. „Man könnte die, die sich im BBM engagieren, auch einmal loben“, fasste Ehret den Grund des Unmuts zusammen. Offenbar fühlen sich die Akteure an der Basis von den „Offiziellen“ ein wenig im Stich gelassen. Um die Emotionen zu beschwichtigen, versprach Deutschmann, „im Sinne eines guten Miteinanders“, das Thema fortlaufend auf die Tagesordnung zu nehmen. Als Bürgermeister ist er laut Gemeindeordnung für die Gestaltung der jeweiligen Tagesordnung der Ratssitzungen zuständig. Wenn sich nichts Neues ergebe, könne man den Punkt ja ohne Diskussion abhaken. Nicht einverstanden damit war Helene Franken, die nicht einsah, dass eine Ratssitzung als Plattform für die Belange einer Bürgerinitiative dienen soll. Bahn hat BBM Hausverbot für „Basislager“ erteilt Inzwischen hat die Bahn dem BBM ein Hausverbot für das als „Basislager“ eingerichtete ehemalige Bahnwärterhaus bei Auggen erteilt und der Initiative ein Ultimatum gestellt. Man werde wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch Anzeige erstatten, wenn das BBM nicht bis zum 30. November das Grundstück räume und die Schilder und „am Gebäude angebrachten Gegenstände“ entferne, heißt es in dem Brief vom 16. November. Die Bahn sei „selbstverständlich gerne auch weiterhin stark daran interessiert, den Dialog....mit Ihnen weiterzuführen“. Das BBM nimmt den Rauswurf gelassen auf, schließlich hatte man nach dem überraschenden Besuch dreier Bahnvertreter im „Basislager“ am 9. November nichts anderes erwartet (wir berichteten). Und so erhielt die Bahn mit Datum vom 25. November die Antwort: In keiner Weise könne von Sachbeschädigung die Rede sein, das Gebäude stehe seit fünf Jahren leer und sei in dieser Zeit von Dritten „teilweise entkernt“ worden. Ein Dachfenster sei ausgebaut, aber das entstandene Loch nicht repariert worden. Das BBM habe es wieder abgedichtet. „Wir hatten den Eindruck, dass das Objekt dem Verfall preisgegeben wurde“, schreibt das BBM. BBM: Haben zwei Meter tiefe Klärgrube gesichert Die offen stehende, über zwei Meter tiefe Klärgrube habe das BBM gesichert, hier sei die Bahn als Eigentümerin ihrer Verkehrssicherungspflicht jahrelang nicht nachgekommen. Man sei gerne bereit, die DB Netz AG von ihrer Fürsorgepflicht zu befreien und das Objekt im Rahmen eines ordentlichen Mietvertrags zu nutzen und bitte um Zusendung eines entsprechenden Vertragsentwurfs. Das Angebot des Dialogs freue das BBM. „Dürfen wir das so werten, dass Sie nicht auf der Ausschließlichkeit Ihrer Auffassungen bestehen"“, schreibt das BBM zum Schluss.