Auggen Millionen fließen in den Untergrund

Weiler Zeitung
Auch der Brunnenbuck ist betroffen. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Abwasser: Auggen muss auf Trennsystem umstellen / Gesamtmaßnahme kostet 4,1 Millionen

Von Claudia Bötsch

Ziemlich schlucken musste der Auggener Gemeinderat angesichts der Gesamtkosten von gut 4,1 Millionen Euro für die Umstellung von Misch- auf Trennsystem. Bruno Kiefer wurde es angesichts der Summen gar „schwindelig“. Eine Wahl hat die Gemeinde aber nicht, wie Bürgermeister Fritz Deutschmann deutlich machte: „Die Umstellung ist ein Muss.“

Auggen. Die Weichen für die Umstellung von Misch- auf Trennsystem in der Abwasserversorgung, durch die künftig eine getrennte Ableitung von Schmutz- und Regenwasser erfolgen soll, wurden bereits im August 2015 gestellt, als der Planungsauftrag an das Ingenieurbüro Himmelsbach und Reichert vergeben wurde. Damals wurde auch die Einleitung des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren beschlossen. Die Umstellung basiert auf dem Gesamtentwässerungsplan der Gemeinde, der 2008 vom Planungsbüro erstellt wurde. Ziel der Trennung ist, das Mischwasser in den Kläranlagen zu reduzieren, so dass nur Schmutzwasser dort behandelt werden muss.

Zwischenzeitlich wurde die Entwurfsplanung ausgearbeitet, die Sebastian Koch und Adolf Himmelsbach in der Ratssitzung am Dienstagabend vorstellten.

Von der Maßnahme betroffen ist zunächst das Gebiet „Dobelmatten“, außerdem ist die Umstellung „Am Brunnenbuck“ und in der Hauptstraße erforderlich.

Die gesamte Maßnahme wurde in drei Bauabschnitte aufgeteilt, erläuterte Koch. Dabei machte er deutlich, dass die Gemeinde bei der Umsetzung einen gewissen Zeitdruck habe. „Wir müssen so schnell wie möglich fertig sein.“ Denn um in den Genuss von Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm für den Straßenbau zu gelangen, muss das Projekt bis spätestens 30. April 2019 abgeschlossen sein. Der Restrahmen an verfügbaren Mitteln aus dem Programm für die Gemeinde Auggen liege derzeit bei 905 000 Euro. Die komplette Maßnahme mit den drei Bauabschnitten hat ein Kostenvolumen in Höhe von 4,16 Millionen Euro.

Geplant ist, dass der Mischkanal künftig als Regenkanal betrieben wird. Außerdem wird ein neuer Schmutzwasserkanal gebaut. Im Zuge der Maßnahme werden wo nötig auch die alten Wasserleitungen durch neue ersetzt. Finanziert wird das Millionen-Projekt über die Gebühren im Wasser- und Abwasserhaushalt, wie die Verwaltung auf Nachfrage aus dem Ratsrund erläuterte. Verändern werde sich durch die Umstellung nichts, Geruchsbelästigungen werde es nicht geben, meinte Himmelsbach auf Nachfrage von Bürgermeister Deutschmann.

Die Ausschreibungsphase für den Bauabschnitt eins ist für April/Mai vorgesehen, so dass der Bau im Juni beginnen könnte. Bauliche Maßnahmen im Zuge der Systemtrennung finden teils auch auf Privatgrundstücken statt. Eine Anwohnerbefragung hat bereits stattgefunden, bei der auch die Bestandsdaten abgefragt wurden. Geplant ist indes noch für alle betroffenen Bürger aus dem Sanierungsgebiet eine Informationsveranstaltung.

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