Ende September beginnt die Apfelernte. Dann herrscht bei der Firma Jacoby in Auggen wieder Hochbetrieb. In guten Obstjahren werden hier über 20 000 Tonnen Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet. Von Alexander Anlicker Auggen. Vergangenen Freitag informierten sich der Europaabgeordnete Andreas Schwab und der Landtagsabgeordnete Patrick Rapp gemeinsam mit den Mitgliedern des CDU-Ortsverbands Auggen und Bürgermeister Fritz Deutschmann bei einer Betriebsbesichtigung über das Unternehmen. Die Firma sei nach dem Ersten Weltkrieg von seinem Großvater gegründet worden und produziere seit 1920 Fruchtsäfte, erklärte Dr. Ulrich Jacoby, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Onkel Heinz und Cousin Bernd leitet. Eigene Plantagen Bekanntestes Produkt ist der Apfelsaft in Bio-Qualität. Die Äpfel stammen unter anderem aus eigenen Plantagen mit einer Gesamtfläche von rund 250 Hektar, davon 35 Hektar in Auggen und der Rest im benachbarten Frankreich, das von jeher wegen der Nähe zur Grenze auch Absatzgebiet des Unternehmens ist. Auf den eigenen Flächen produziert die Firma Jacoby Äpfel in Demeter-Qualität. Hinzu kommen weitere 400 Hektar in Form von Bio-Vertragsanbau. „Nur Apfel geht nicht“, erklärt Jacoby. Der Handel verlange nach einer breiten Produktpalette. So werden neben Säften aus heimischen Fruchtsorten wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Mirabelle und Johannisbeeren auch Gemüsesäfte mit Karotte oder Roter Bete angeboten, anderes, wie beispielsweise Bio-Orangensaft, von Vertragspartnern zugekauft. „Wir machen viele Dinge, da steht Jacoby gar nicht mehr drauf“, erläutert der Geschäftsführer. Mit der Marke Jacoby sei man in Baden-Württemberg stark vertreten und mache damit 35 Prozent des Umsatzes. Den größten Teil machten zwischenzeitlich die Handelsmarken aus, unter anderem für dm, Alnatura, Rewe und Edeka. „Wir sind daran nicht vorbeigekommen“, sagte Ulrich Jacoby. Was den Unternehmer beschäftigt ist der enorme Preisdruck im Lebensmittel-Einzelhandel. Auch wenn Jacoby mit seinem Sortiment nicht bei den beiden großen Discountern vertreten ist, geben diese doch die Preise bei den Handelsmarken vor. Die Fruchtsaftkelterei steht damit vor dem gleichen Dilemma wie die Molkereien bei der Milch. „Wir würden den Bauern gerne mehr geben, aber der Handel drückt die Preise“, betonte Jacoby.