Ein schnelles Internet ist neben den Anschlüssen für Wasser und Strom inzwischen eine Grundbedingung bei Bauvorhaben. Die Gemeinde Auggen will jetzt zusammen mit der Telekom die letzten „weißen Flecken“ auf ihrer Landkarte füllen und so ihre Standortqualität verbessern. Von Dorothee Philipp Auggen. Mit dem so genannten Vectoring-Verfahren soll die Leistungsfähigkeit der bestehenden Anschlüsse deutlich verstärkt werden, erklärte Klaus Vogel, Regio-Manager der Telekom, dem Auggener Gemeinderat. Geplant sind die Maßnahmen in den bestehenden 16 Verzweigungen, die die Signale aus dem Glasfasernetz über Kupferverbindungen in die Haushalte bringen. Die Verteilerkästen werden überbaut mit einem so genannten Multifunktionsgehäuse, in dem mit neuster Technik die Störungen minimiert werden, die die Übertragungsgeschwindigkeiten der Kupferkabel bremsen. Bis zu 100 MB pro Sekunde sind dann im Download und 40 im Upload möglich, je nachdem, wie lang die Kupferverbindung vom Verteiler bis zum Hausanschluss ist. Zudem will die Telekom das Glasfasernetz ausbauen, was an einigen Stellen jedoch Tiefbauarbeiten auf den Gehwegen erfordert, erklärte Vogel. Profitieren von den neuen Übertragungsgeschwindigkeiten werden in Auggen 1250 Haushalte, verlegt werden acht Kilometer Glasfaserkabel. Die Tiefbauarbeiten sollen sich laut Vogel von Juli bis Ende August hinziehen. Glasfasernetz wird ausgebaut Die betroffenen Anwohner will die Telekom rechtzeitig vor Baubeginn informieren. Wer dann das schnellere Internet haben möchte, muss selbst aktiv werden: die Umschaltung müssen die Kunden anfordern, denn bei der Einführung der neuen Technik spielt die vorhandene Hardware des Kunden eine wichtige Rolle. Und noch eine Neuerung plant die Telekom in Auggen: Der bestehende Sendemast auf dem Rathaus soll abgebaut und durch einen leistungsstärkeren ersetzt werden. Als neuen Standort hat die Gemeinde zusammen mit der Telekom ein gemeindeeigenes Grundstück beim Abwasserhebewerk westlich der Bahnlinie ausgesucht. Der 25 Meter hohe Sendemast kann dann die Dienste LTE (Long Term Evolution), den Mobilfunkstandard der vierten Generation, aufnehmen, was beim Standort Rathausdach nicht möglich war. Der neue Mast kann theoretisch auch für andere Mobilfunkfirmen nutzbar sein. Der Mietvertrag mit Telekom soll über 25 Jahre laufen. An Nutzungsgebühren seien etwa 1800 Euro pro Jahr zu erwarten, informierte Bürgermeister Deutschmann. Die Funkwellen des neuen Mastes sind zwar stärker als beim alten. Doch dadurch, dass der neue Standort weiter vom Dorf entfernt ist, bleibe die Immissionsbelastung auf dem Niveau der heutigen Situation, sagte der Bürgermeister. Barbara Schroeren-Boersch schlug vor, die Auggen betreffenden Strahlenbelastungen durch Mobilfunk-Sendemasten einmal aufzulisten, da auch die anderen Anbieter ihre Anlagen stetig ausbauen. Man wolle das Thema aufnehmen, sagte Deutschmann.