Eschen und Robinien sorgen im Bad Bellinger Gemeindewald für Probleme. Über notwendige Maßnahmen informierte Forstrevierleiterin Heike Wiegand im Rahmen der Vorstellung des Forstbetriebsplans 2017. Von Saskia Scherer Bad Bellingen. Die Eschen sind durch das Eschentriebsterben stark geschädigt und werden zunehmend instabiler. Die Standfestigkeit sei nicht mehr zu garantieren, informierte Wiegand in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Außerdem können Äste abbrechen. Im Hertinger Wald mussten bereits Eschen entfernt werden – dort, wo der Kindergarten seinen Waldspielplatz hat. „Das war ein erheblicher Eingriff“, sagte Wiegand. Bei den Robinien setzt dagegen der natürlich Alterungsprozess ein, ein großer Anteil ist bereits abgestorben. „Viele Bäume stehen nicht mehr aufrecht“, erklärte Wiegand. Eine Stabilisierung sei nicht durch einzelne Entnahmen zu erreichen. „Wir machen so wenig wie möglich, aber teils müssen flächig Bäume entnommen werden“, kündigte Wiegand an. Gemeinderat Mike Hößle (CDU/Unabhängige) erkundigte sich nach einem möglichen Hangrutsch bei Starkregen. „Gerade das will man ja verhindern“, sagte Wiegand. Alles werde instabil, wenn die Bäume kippen. Betroffen ist derzeit das Gebiet an der Riese im Mittelgrund, unterhalb der nördlichen Rheinstraße – dort werden in den kommenden Tagen Wege gesperrt werden müssen. „Wir appellieren an die Bevölkerung, diese Sperrungen zu beachten. Ein Aufenthalt in der Nähe der Arbeiten ist lebensgefährlich“, warnte die Forstrevierleiterin. Dank des hohen Stockausschlagspotenzials der Robinie werde schon im kommenden Sommer eine neue Generation Wald emporwachsen. „Macht das Sinn"“, erkundigte sich Wolfgang Müller (Freie Wähler) und wies auf das Robiniensterben am Kaiserstuhl hin. „Man müsste jahrelang gegen die Bäume arbeiten, wenn man dort etwas anderes anpflanzen wollen würde“, antwortete Wiegand. Lieber erneuere man die Robinie alle 20 bis 30 Jahre. Neu angelegt wurden im Bad Bellinger Wald einige Feuchtgebiete. Gespeist werden die Tümpel teilweise durch einen Bach. Finanziert hat die Maßnahme die Naturschutzbehörde, teilte Wiegand mit. Gut gelungen sei eine Neuanpflanzung von Lärchen. Geplant ist außerdem, auf 0,6 Hektar junge Eichen zu pflanzen. „Wir haben nur wenige reine Eichen-Bestände, aber diese sind ökologisch wertvoll, sehr artenreich und wertstabil“, erklärte die Forstrevierleiterin. Für 2017 rechnet Wiegand mit Einnahmen in Höhe von knapp 42 000 Euro und Ausgaben in Höhe von etwa 40 000 Euro, so dass ein Überschuss von gut 2000 Euro entstehen würde. „2015 lag der Überschuss bei 3500 Euro und auch 2016 sieht sehr gut aus“, sagte sie. Für den Ankauf von Waldgrundstücken werden immer 5000 Euro im Vermögenshaushalt eingestellt. Der Gemeinderat stimmte dem Forstbetriebsplan einmütig zu.