Bad Bellingen Ärgerlich und problematisch

Weiler Zeitung
In Auggen stehen zehn Hundekotbeutel-Spender. Beutel sind auch im Rathaus gratis zu haben. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Hundekot: Trotz Beutelspender ein Dauerthema / Auch ein Gesundheitsrisiko

Von Claudia Bötsch

Ärger über Hundekot ist in der Gemeinde Bad Bellingen „ein Dauerthema“, sagt Hauptamtsleiter Hubert Maier im Gespräch mit unserer Zeitung. Immer wieder trudeln im Rathaus Beschwerden ein – obwohl die Verwaltung regelmäßig im Amtsblatt auf das Problem hinweist und an die Hundehalter appelliert, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß zu entsorgen.

Bad Bellingen/Schliengen/Auggen. In der Gesamtgemeinde wurden an die zehn Hundekotbeutel-Spender aufgestellt. Der dazu gehörende Müllheimer werde einmal die Woche vom Bauhof geleert und der Tütenspender nach Bedarf aufgefüllt. „Das kostet Zeit und Geld“, so Maier im Gespräch mit unserer Zeitung. Das sei ein dauerhafter Aufwand, den die Verwaltung betreibe, und der zusätzlich zu den Anschaffungskosten hinzukomme. Umso ärgerlicher sei es, „wenn trotzdem Hundehaufen in der Gegend rumliegen“, was wieder vermehrt der Fall sei.

Beim Rathaus gingen immer wieder Meldungen über stinkende Tretminen ein, aber auch „eingetüteten Hundekot“, der statt im Mülleimer am Wegesrand landet. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum man die Haufen in einen Beutel packt, um sie dann doch liegen zu lassen“ – als unkompostierbare Masse. Der Hauptamtsleiter wird darum nicht müde, an den „gesunden Menschenverstand“ eines jeden Hundehalters zu appellieren, die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners ordnungsgemäß zu entsorgen.

Nichtsdestotrotz: „Wenn man vom Verbrauch der Tüten ausgeht, wird das Angebot angenommen und hat offenbar auch eine Verbesserung gebracht.“ Noch besser wäre jedoch, wenn alle diese Tüten schlussendlich auch im Müll landen würden, ergänzt der Hauptamtsleiter.

Auch für Landwirte ist zurückgelassener Hundekot ein ständiges Ärgernis: Das Problem kam auch beim jüngsten „Runden Tisch der Landwirte“ aufs Tapet.

Für Ärger haben die Häufchen auch schon bei den Auggener Landwirten und Winzern gesorgt. Im Jahr 2013 häuften sich im Winzerort die Beschwerden über „unschöne Hinterlassenschaften in den Reben und auf Wegen“, wie es damals im Amtsblatt hieß. Der Verwaltung wurde auch von Landwirten und Rebenbesitzern mitgeteilt, dass Hunde am Ortsrand frei gelassen werden, um ihr „Geschäft“ in den dortigen Reben zu tätigen.

Einer der Winzer hatte seinem Unmut besonderen Ausdruck verliehen: Er fotografierte sämtliche Hinterlassenschaften und platzierte die „gesammelten Werke“ an seinem Rebstück – als Appell an die Hundehalter.

Auf die vermehrten Beschwerden habe die Gemeinde damals mit zusätzlichen Hundekotbeutel-Spendern reagiert, berichtet Jochen Weber vom Rathaus. Zuvor hatte die Verwaltung im Zuge einer Umfrage bei den Hundehaltern in Erfahrung gebracht, wo der größte Bedarf besteht. Mittlerweile stehen insgesamt zehn Tütenspender mit kombiniertem Mülleimer in der Gemeinde, hauptsächlich am Ortsrand. „Das Angebot wird gut angenommen“, hält Weber fest. „Schwarze Schafe gibt es aber leider immer.“

Einen positiven Effekt habe auch die Umstellung von schwarzen auf rote Tüten gebracht, berichtet Weber, der auf eine gewisse „Sensibilisierung der Leute“ verweist. „Die roten Beutel sind einfach auffälliger.“ Zum einen steche der rote Beutel als Fremdkörper in der Natur sofort ins Auge. Zum anderen sei der vorbildliche Hundehalter, der stets eine Tüte mit sich führt, sofort zu erkennen.

Zwischenzeitlich habe die Gemeinde das Problem „ganz gut im Griff“, bilanziert Weber. Beschwerden von Bürgern habe es in letzter Zeit nicht mehr gegeben. Letztlich liege es aber in der Verantwortung der Halter, auf ihren Hund und darauf zu achten, dass der Hundekot dort landet, wo er hingehört – im Müll. In diesem Zusammenhang weist er auch darauf hin, dass im gesamten Ort Leinenpflicht besteht.

In Schliengen sorgte Hundekot vor allem auch im Schlosspark des Rathauses für Ärger. Für die gesamte Parkanlage mit Spielplatz und Grünanlagen gilt seit Dezember 2015 mit Inkrafttreten der neuen Polizeiverordnung ein Hundeverbot. Verstöße werden mit einem Bußgeld geahndet. Entsprechende Hinweisschilder wurden an allen Eingängen des Parks aufgestellt, macht Hauptamtsleiterin Lioba Baumgartner im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Damit sollen vor allem im Park spielende Kinder geschützt werden. Denn Hundekot stellt ein Gesundheitsrisiko dar, da durch enthaltene Bakterien, Viren und/oder Würmer Krankheiten ausgelöst werden können. Ein Hundeverbot gilt übrigens für alle Spielplätze der Gemeinde.

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