Bad Bellingen Aus Bahnhof wird Wohnraum

Weiler Zeitung
Der Bahnhof in Bad Bellingen wird umgebaut: (v.l.) Bauunternehmer Alfred Munz und Bürgermeister Christoph Hoffmann. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Umbau: Bauunternehmer Alfred Munz will Vorhaben bis Ende 2017 umsetzen

Von Jutta Schütz

Es tut sich was am Bellinger Bahnhofsgebäude. Bauunternehmer Alfred Munz aus Holzen ist mit seinem Team dabei, das Bahnhofsgebäude, das noch aus dem 19 Jahrhundert stammt, zu entkernen.

Bad Bellingen. Außen bleibt das ortsbildprägende Gebäude nach Denkmalschutzrichtlinien in seiner Gesamtansicht erhalten. „Innen wird alles neu. Im Erdgeschoss entsteht Platz für Büroräume oder eine Praxis – darüber sind Wohnräume geplant“, sagt Munz. Er hofft, bis Ende des Jahres das Vorhaben umsetzen zu können.

Im Bahnhofsgebäude selbst sind die Deckenstütz- und die Deckenbalken freigelegt sowie der Kamin – „auch der wird abgerissen und an anderer Stelle neu errichtet“, so Munz. Über eine noch stehende Treppe gelangt man in das zweite Geschoss im Dach. „Die Böden im ersten Geschoss legen wir etwas tiefer, dann entsteht eine große Wohnung mit Erweiterung im Dach, oder es gibt zwei abgeschlossene Wohnungen“ erklärt Munz. Insgesamt hat das Bahnhofsgebäude eine Wohnfläche von 220 Quadratmetern. Die ersten Planungen für den Innenausbau hat Innenarchitektin Eva Weil angefertigt.

Die erwähnte Innentreppe, die die Geschosse verbindet, wird ebenfalls verlegt und zwar in den Bereich des bisherigen seitlichen Haupteingangs, der auch der Eingang zum Haus selbst wird. Auf der rückwärtigen Hausseite wird ein behindertengerechter Eingang hergerichtet – „aber erst einmal muss ich mit der Bahn darüber einig werden, dass ich noch 1,80 Meter an Gelände dazubekomme, um die Grundmauer am rückwärtigen Bahnhofseingang freizulegen“, sagt Munz. Er beabsichtigt nach Absprach mit der Bahn, die komplette behindertengerechte Rampe bei den Parkplätzen etwas nach Süden zu verschieben.

Das Gebäude soll einen sehr guten Schallschutz erhalten. Auf die Innenwände werden zwölf Zentimeter an schallisolierendem Material aufgetragen. Die Fenster erfüllen die Schallschutznorm von 43 Dezibel. „Damit es zum Gebäude passt, bauen wir Holzfenster mit Kreuzverstrebungen ein“, erläutert Munz. Die baulichen Voraussetzungen für eine Fußbodenheizung werden ebenfalls geschaffen. Das Haus soll dann über eine Wärmepumpe beheizt werden.

Munz beabsichtigt zudem, im Bereich der Bahnhofstraße einen kleinen Vorgarten anzulegen, der sich am Bahnhofsgebäude entlang ziehen soll. Dazu soll die Zufahrt zu den Parkplätzen am Bahnhof verlegt werden.

Auch die Parkplatzfläche wird umgeplant. 32 Parkplätze könnten entstehen, „was uns sehr entgegen kommt, dann haben wir auf dem Parkplatz an der Kirche mehr Luft“, meinte Bürgermeister Christoph Hoffmann. Der Rathauschef verweist darauf, dass durch Munz, der gerade auch an anderer Stelle in der Gemeinde, etwa am Hellberg und in der Pfarrgasse in Hertingen baut, viele Wohnungen entstehen. Munz hat auch noch zwei alte Häuser in Hertingen in der Hinterdorfstraße erworben, die er abreißen will. Dort sollen ein Einfamilien- und ein Mehrfamilienhaus gebaut werden.

Der Bauunternehmer wird das Bahnhofsgebäude zum Verkauf anbieten, sobald die wichtigsten Arbeiten erledigt sind. „Der Ausbau muss ja finanziert werden“, sagt er. Etwa 300 000 Euro, so schätzt Munz, kosten ihn die Umbauten.

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