Bad Bellingen Carsharing: Sehr viel Luft nach oben

Weiler Zeitung
Seit mehr als zwei Jahren wird in Bad Bellingen klimafreundliches Carsharing angeboten – die Nutzerquote ist allerdings nach wie vor viel zu gering. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Elektrofahrzeug: Geringere Selbstbeteiligung soll mehr Nutzer bringen / Auslastung bisher viel zu gering

Von Claudia Bötsch

Die Resonanz auf das Carsharing-Angebot der Gemeinde Bad Bellingen lässt nach wie vor sehr zu wünschen übrig: Im Moment sei die Auslastung des Elektroautos viel zu gering, um das Angebot nach Vertragsende fortzuführen, machte Bürgermeister Christoph Hoffmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich.

Bad Bellingen. Neben dem Ausleihverfahren könnte die Selbstbeteiligung im Schadensfall in Höhe von 1000 Euro ein Grund für die niedrige Nutzerquote sein, führte der Rathauschef aus. Laut Energiedienst könnten die Kosten für den Fahrer auf 200 Euro gesenkt werden – die Gemeinde müsste dann allerdings 90 Euro pro Monat mehr bezahlen.

Gemeinderätin Doris Heitz (CDU) schlug vor, diese Variante „vielleicht mal auf Probe“ zu versuchen „und zu schauen, ob die Nutzerzahlen dadurch steigen“. Das Gremium schloss sich dem an. Die neuen Modalitäten sollen für die Restlaufzeit des Vertrags gültig sein.

Seit Mai 2015 steht das Elektrofahrzeug, ein Renault Zoe der Firma „my-e-car“, vor dem Bad Bellinger Rathaus, Rheinstraße 25, zum Teilen bereit. Dort befindet sich auch die Ladestation. Hinter der „my-e-car“ Gesellschaft stehen übrigens die beiden Unternehmen Stadtmobil Südbaden und Energiedienst.

Der Standort in Bad Bellingen ließ sich damals auch deshalb ermöglichen, weil die Gemeinde Bad Bellingen eine Kostendeckungszusage für das Fahrzeug von bis zu 6000 Euro pro Jahr gegeben hatte. Nicht zuletzt darum ist die Gemeinde auch an einer hohen Auslastung interessiert. Aber auch mehr als zwei Jahre nach der Einführung ist die Resonanz mehr als verhalten. „Die Auslastung ist sehr gering“, antwortete Hoffmann auf die Nachfrage von Gemeinderätin Monika Morath (CDU).

Das Auto werde von der Bevölkerung sehr wenig angenommen, hieß es in der Ratssitzung. „Im Moment ist die Auslastung viel zu gering, um das Angebot fortzuführen“, so Hoffmann. Es gebe lediglich zwei Vermietungen pro Woche. Darüber hinaus wird das Auto gelegentlich von der Gemeindeverwaltung genutzt.

Voraussetzung für die Nutzung des Elektrofahrzeugs sind Führerschein und Kreditkarte. Erstnutzer müssen sich über die Internetseite www.myecar.de registrieren. Beim zweiten Schritt muss in einer der Registrierungsstellen der Führerschein vorgezeigt werden (Meldeamt und Touristinfo). Dabei erhalten die Kunden auch ihre Kundenkarte, die den Zugang zu den Elektrofahrzeugen ermöglicht. Von nun an erfolgt die Reservierung der Fahrzeuge bequem per Internet oder Smartphone.

Sowohl die Buchung als auch der Zugang zum Fahrzeug sind rund um die Uhr möglich. Fahrzeuge können schon ab einer Stunde Nutzung gebucht werden.

Die Nutzer zahlen drei Euro Grundgebühr pro Stunde. Jede weitere Stunde kostet 2,40 Euro. Dazu kommen 15 Cent pro gefahrenen Kilometer. Nach der ersten Stunde wird minütlich abgerechnet; zwischen 22 und 7 Uhr wird übrigens keine Gebühr fällig; bezahlt werden nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer.n Weitere Infos zu Registrierungsstellen, Standorten und Tarifen: www.my-e-car.de

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