Bad Bellingen Das Potenzial der Region bündeln

Weiler Zeitung
Andreas Schneucker, Valentin Weislämle, Christoph Hoffmann, Stefan Wirbser, Philipp Schmid, Thorsten Rudolph und Christian Renkert (von links) bei der Veranstaltung zum Thema interkommunales Tourismus-Marketing Foto: Saskia Scherer Foto: Weiler Zeitung

Tourismus I: In Bad Bellingen werden Informationen zur interkommunalen Zusammenarbeit gesammelt

Im Markgräflerland ist eine interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Tourismus-Marketing denkbar. „Die Voraussetzungen waren noch nie so gut“, sagte Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann bei einer Infoveranstaltung im Kurhaus.

Von Saskia Scherer

Bad Bellingen. Einige Besucher mehr hätte sich Bürgermeister Hoffmann gewünscht, wie er eingangs andeutete. „Es liegt wohl am schönen Wetter und am langen Wochenende“, vermutete er. Begrüßen konnte er unter anderem die Bürgermeister Andreas Schneucker, Philipp Schmid und Christian Renkert aus Binzen, Efringen-Kirchen und Kandern.

Das Markgräflerland weise touristisch ein großes Potenzial auf. „Bei uns ist es wärmer als sonstwo“, erklärte Hoffmann. Der Frühling breche früher aus, und es sei länger Saison. Die Kirschblüte ziehe Tausende Besucher an, und auch Therme und Wein seien Magneten. „Außerdem ist bei uns immer was los, das schätzen die Menschen“, sagte Hoffmann und verwies auf die Fasnacht sowie Veranstaltungen wie den Kunsthandwerkermarkt in Kandern oder den Markt landwirtschaftlicher Produkte in Schliengen. Auch die Naturattraktionen wie der Isteiner Klotz, oder die „einmalige Kandertalbahn“ wirkten anziehend – genauso wie die Museen oder die Winterlandschaft am Blauen.

Vor 40 Jahren ging es von Bad Bellingen aus jedes Jahr auf Marketing-Tournee. „Die Ärzte haben den Menschen bei uns Kuren verschrieben“, blickte der Bürgermeister zurück. Jetzt gebe es noch kleinere Aktionen, „aber das hat nicht ganz die Durchschlagskraft“. Deshalb sollen die Kräfte gebündelt werden.

Grundlegende Vorteile einer interkommunalen Tourismuskooperation sind laut Professor Valentin Weislämle (Leiter Studiengang Tourismus an der DHBW Lörrach) etwa, dass Synergien genutzt werden können, ein Konkurrenzkampf vermieden wird, die Finanzierung und Entwicklung im Konsens. „Die Zusammenarbeit muss als Prozess gesehen werden, und die Ziele sollten realisierbar sein“, erklärte er. Es brauche einen fairen Interessensausgleich. „Alle sollten erkennen, dass sie davon mehr haben als alleine.“

In der Phase der frühzeitigen Einbindung sei man hier schon. Nun gehe es darum, auch kommunale Strukturen und die Bürger miteinzubeziehen. „Im Markgräflerland könnte eine größere Hürde sein, dass vielleicht nicht jeder einsieht, dass er den Tourismus braucht“, meinte Weislämle.

An erster Stelle stehe immer das Geld: „Es braucht einen transparenten Ausgleich“, erklärte der Studiengangleiter. Er riet dazu, Fördermöglichkeiten zu nutzen und private Partner miteinzubinden. Um marktfähig zu sein, seien etwa eine Million Übernachtungen und ein Budget von mindestens 400 000 Euro nötig. Wichtig sei dann vor allem ein „Kümmerer“, der alles in die Hand nehme. Darauf aufbauend könnten dann Projektgruppe und Handlungskonzept entstehen.

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