Bad Bellingen Den Herausforderungen stellen

Weiler Zeitung
In Bad Bellingen fand ein Klärwärtertreffen statt. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Technik: Deutsch-Französisches Klärwärtertreffen in Bad Bellingen

Bad Bellingen. Experten und Anlagenführer aus Deutschland und Frankreich aus dem Rheintal trafen sich zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch in Bad Bellingen. Die Organisation der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit lag dabei beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und dem Departement du Haut Rhin.

Bürgermeister Christoph Hoffmann würdigte die Bedeutung des beruflichen Austauschs zwischen den Ländern, die zur Verständigung, aber auch zum Fortschritt in Europa beitragen. Für die Abwassertechnik gibt es seines Erachtens enorme Herausforderungen: Zum einen die Rückgewinnung des Phosphors aus den Abwässern. Phosphor ist ein Hauptnährelement im Pflanzendünger und die weltweiten Phosphorvorräte gehen schnell zu Neige, wie im Nachgang berichtet wird. Für dieses chemische Element gibt es keinen Ersatz. Ohne Phosphor funktioniert kein einziger biologischer Organismus.

Wichtig sei auch das Herausfiltern und Entfernen der Plastikteilchen im Abwasser. Die Konzentrationen von Mikroplastik im Rhein gehört nach Erkenntnissen der Uni Basel zwischen Basel und Rotterdam zu den weltweit am stärksten mit Plastikteilchen verunreinigten Gewässern. Ähnlich sehe es beim Herausfiltern von Rückständen von Medikamenten aus: Schmerzmittel, Betablocker oder Cholesterinsenker, Antibiotika oder Antidepressiva gelangen auf natürlichem Ausscheidungswege ins Abwasser. Kläranlagen können viele Wirkstoffe bisher kaum ausfiltern. Ein weiteres Problem stellten Feuchttücher: eigentlich banales, aber die Feuchttücher zersetzen sich nicht und verstopfen Pumpen und Siebe.

Die Gewinnung von Fachpersonal für immer komplexere Reinigungsanlagen gestaltet sich schwierig, auch hier schlägt Fachkräftemangel und Demografie zu. Ohne Fachpersonal keine Abwasserreinigung. Daneben gibt es Herausforderungen wie das Trocknen und Entsorgen von Klärschlamm oder die energetische Optimierung von Kläranlagen.

„Alle Herausforderungen sind machbar – nur muss man die Probleme lösen und nicht nur beschreiben. Dazu braucht es Wissenschaft und technischen Fortschritt“, so Hoffmann.

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