Der Erlös bleibt im Dorf

Von Silke Hartenstein

Ein kleines Festzelt, ein paar Sonnenschirme, Sitzgarnituren, jede Menge knusprige Schnitzel, fleißige Helfer und eine große, gut gelaunte Besucherschar: Mehr braucht es nicht für ein gelungenes Fest.

Bad Bellingen-Hertingen. Und so kamen auch zum vierten Kiefer-Peter-Gedenkfest viele Besucher aus Hertingen und der Nachbarschaft zum gemütlichen Hock auf der Talstraße zusammen. Trotz der Hitze füllte sich das Festgelände ab 17 Uhr, ab dem frühen Abend dann lag die Straße im willkommenen Schatten und es herrschte Hochbetrieb.

Zwar hatten die Veranstalter eine Fahrspur entlang der Straße frei gelassen – doch die meiste Zeit herrschte eine Ruhe wie früher, als Straßen noch ein Lebensraum für die Menschen waren. Vom kleinen Kind bis zum Senior waren hier alle Generationen vertreten.

„Das gibt’s ja nicht, euch hab’ ich ja schon ewig nicht mehr gesehen“, freute sich eine ältere Dame und gesellte sich zu ihren alten Bekannten. Hier trifft man sich und erfährt Neuigkeiten – und der Zuspruch wächst. Waren beim vorletzten Fest noch zwölf Helfer im Einsatz, hatten diesmal bereits 20 Helfer aus dem Familien- und Freundeskreis alle Hände voll zu tun, 450 Schnitzel wurden an diesem Tag gebrutzelt.

Hanspeter Kiefer, dessen Gedenken das alle zwei Jahre veranstaltete Fest gewidmet ist, hätte gewiss seine Freude daran gehabt. 25 Jahre lang führte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Angela das Hotel/Restaurant „Sonja“ in Hertingen. Zu seinem 70. Geburtstag hatte er ein Schnitzel- und Straßenfest zugunsten sozialer Zwecke geplant, konnte dies jedoch nicht mehr in die Tat umsetzen. An seiner Stelle veranstalten nun seine Enkel alle zwei Jahre das Fest. Schnitzel mit Spätzle waren Peter Kiefers Spezialität. Und Schnitzel, Spätzle, Pommes, Soße und Salat gibt es auch beim Fest. Erstmals trugen hier die Helfer einheitliche schwarze T-Shirts mit dem Schriftzug „Kiefer-Peter-Gedenkfest“.

Der Erlös wird auch diesmal für einen sozialen Zweck im Dorf investiert. „Das Schöne ist, dass immer etwas übrig bleibt, was Anderen zugute kommt“, sagte Angela Kiefer: „Das freut mich am meisten“.