Bad Bellingen Der Schaden ist gewaltig

Weiler Zeitung
Abgesperrt: Viele Badegäste mussten gestern Vormittag wieder am Thermeneingang umdrehen. Wegen des Einbruchs und der anschließenden Spurensicherung durch die Polizei war kein Badebetrieb möglich. Erst gegen zwölf Uhr konnte das Bad wieder geöffnet werden. Fotos: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Kriminalität: Erneuter Einbruch in die Bad Bellinger Therme / Vier vermummte Täter

Erneut von Einbrechern heimgesucht wurde die Therme in Bad Bellingen. Diesmal ist der Schaden noch größer. „Einfach unfassbar“, kommentierte Doris Räuber, Geschäftsführerin der Bade- und Kurverwaltung. Bürgermeister Christoph Hoffmann ist „stinksauer“. Er schätzt den Schaden auf mehr als 100 000 Euro und damit etwa doppelt so hoch wie beim Einbruch vor gut einem Monat.

Bad Bellingen (boe). Vermutlich in den frühen Nachtstunden auf Dienstag drangen mindestens vier vermummte Personen in den Gebäudekomplex der Therme ein.

Im Hauptgebäude wurden sämtliche Automaten aufgebrochen und das darin befindliche Bargeld entwendet. Der Sachschaden ist gewaltig. Allein der Ersatz des Nachzahlautomats schlage mit rund 60 000 Euro zu Buche, so Räuber.

Auch der Badeshop wurde heimgesucht. Badehosen und Bargeld waren hier das Ziel der Täter. Des Weiteren versuchten die Täter, einen Tresor zu öffnen, was allerdings fehlschlug. Sie wurden vermutlich währenddessen von Angestellten einer Putzfirma überrascht, die kurz vor 5 Uhr den Komplex betraten. Die sofort verständigte Polizei leitete eine Fahndung ein und veranlasste die Durchsuchung des Areals. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde zunächst ein Mann festgehalten. Eine Tatbeteiligung konnte dann aber ausgeschlossen werden.

Der genaue Schaden ist laut Polizei noch nicht bezifferbar. Die Täter gingen erneut sehr brachial vor, offenbar wurden auch mit Äxten Türen eingeschlagen.

Der Bürgermeister beklagte gegenüber unserer Zeitung nicht nur den hohen Einbruchschaden. Dazu komme, dass der Betrieb zwangsweise brach liege, das Bad konnte gestern erst gegen 12 Uhr wieder geöffnet werden. Zudem befürchte er einen Reputationsschaden. „Wir hoffen aber, dass unsere treuen Gäste uns jetzt noch mehr die Stange halten.“

„Wir müssen sofort handeln“, betonte Räuber, die unter anderem auf nächtliche Sicherheitskräfte verwies. Die Sicherheitsarchitektur müsse unter die Lupe genommen und komplett neu geplant werden, führte der Rathauschef weiter aus. Er verwies etwa auf neue Kameras und Bewegungsmelder. Dabei handle es sich um Kosten, „die richtig weh tun“.

Er sieht vor allem aber auch generellen Handlungsbedarf: „Wir brauchen mehr Polizei, eine neue Sicherheitstaktik und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa“, forderte er gestern auf seiner Facebookseite.

Unverständlich sei für ihn auch, dass der Polizeiposten in Kandern liege „und nicht an der Rheinschiene – dort, wo die Kriminalität stattfindet“.

Der Polizeiposten Markgräflerland hat die Ermittlungen aufgenommen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading