Bad Bellingen Die Klangmöglichkeiten der Orgel voll ausgeschöpft

Weiler Zeitung
Solistin Antonina Krymova bezaubert mit ihren virtuosen Orgeldarbietungen. Foto: Flier Foto: Weiler Zeitung

Auftakt: Antonina Krymova eröffnet mit ihrem Konzert den „Kleinen Bad Bellinger Orgelsommer“ / Vom Barock bis zur Romantik

Bad Bellingen (fl). Die Konzertreihe „Kleiner Bad Bellinger Orgelsommer“ begann mit einem virtuosen Gastspiel der russischen Organistin Antonina Krymova in der Kirche St. Leodegar auf der historischen Orgel. Das Programm umfasste ausgesuchte Werke vom Barock bis zur Romantik.

Den Auftakt machte Krymova mit einem „Präludium G-Dur“ des Barockmeisters Nicolaus Bruhns. Wenn man dem großartig vorgetragenen Stück aufmerksam lauschte, konnte man über den dunklen Pedaltönen die helle Melodik der Flötenpfeifen und den kantabilen Klang einer „Singstimme“ erkennen.

Die folgende „Ciacona in F“ von Johann Pachelbel, einem Zeitgenossen von Bruhns, überzeugte durch ihre ruhige, fast schon meditative Interpretation; eine reizende kleine Melodie wurde dabei immer wieder in neuem Klanggewand präsentiert.

Mit Johann Sebastian Bachs „Concerto a-Moll“ (BWV 593) hatte die Solistin ein bekanntes Werk ins Programm genommen. Mit lebhaftem Duktus und freudiger Bewegung spielte sie die beiden Allegros, die das feingesponnene Andante umrahmten. Besonders im letzten Satz ließ sie die jubilierenden Registerfarben prachtvoll aufleuchten.

Die „Fantasie für ein Orgelwerk in einer Uhr“ von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 594) gab Antonina Krymova reichlich Gelegenheit, die umfangreichen Klangmöglichkeiten der Orgel voll auszuschöpfen. Getragene, vitale und träumerische Sequenzen entlockte sie dem Instrument mit einer Genialität, die atemberaubend wirkte.

Danach wandte sich die Solistin der Epoche der Romantik zu. Zunächst mit der „Sonate d-Moll“ Nr. 6 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, deren erster Satz einen Choral über das „Vaterunser“ in zahlreichen Variationen aufleben lässt. Auch hier ließ Krymova zahlreiche Kontrastbilder am Hörer vorbeiziehen. Ob bedächtig, machtvoll, verschnörkelt oder von schlichter Andacht durchdrungen: Das musikalische Gebet verfehlte nicht seinen tiefen Effekt auf das Publikum. Auch die weiteren Sätze, eine „Fuga“ und das „Finale“, überzeugten durch die präzise Technik, verbunden mit einer außerordentlichen Fähigkeit, die Gestaltung in opulente Klangbilder zu kleiden.

Das Finale mit „Skizzen für den Pedalflügel“ op. 56 von Robert Schumann stellte einen würdigen Abschluss für dieses herrliche Orgelkonzert dar. Nach dem sehr lange anhaltenden Applaus spielte die Künstlerin als Zugabe noch eine dieser hübschen Skizzen von Schumann.

n Weitere Termine des Kleinen Orgelsommers: Sonntag, 8. Oktober, 17 Uhr, Kirche St. Leodegar, Bad Bellingen – Eleonora Bisevic (Traversflöte) und Lukas Frank (Orgel).

Sonntag, 22. Oktober, 17 Uhr, Kirche Peter und Paul in Bad Bellingen-Bamlach – Ireneusz Wyrwa (Orgel).

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