Bad Bellingen Die Zukunft der Therme ist gesichert

Weiler Zeitung

Wasserfest: Bad Bellingen feiert neue Quelle / 3,8 Millionen-Investition schafft Versorgungssicherheit

Von Claudia Bötsch

Bürgermeister und Thermengeschäftsführerin gingen gestern in voller Montur baden – und das mit größtem Vergnügen. Denn der Anlass war ein äußerst freudiger: die neu erschlossene Quelle V. „Angebadet“ wurde im Rahmen eines kleinen Wasserfestes, an dem auch rund 80 Bürger teilnahmen. Gefeiert wurde bei der Bohrstelle auf dem Gelände der Kurparkgärtnerei, wo auch das kleine Becken mit dem nativen Wasser aufgestellt war.

Bad Bellingen. „Dies ist ein schöner Tag für Bad Bellingen“, freute sich die Geschäftsführerin der Kurverwaltung und Therme, Doris Räuber, die mit den anderen Verantwortlichen um die Wette strahlte. Der Dank von ihr und Bürgermeister Christoph Hoffmann galt neben den ausführenden Firmen vor allem auch der Bevölkerung und deren Verständnis für die Lärmbelästigung im Zuge der Bohrung.

„Unser Ort hat viele Jahre auf diesen Tag gewartet“, sagte Bürgermeister Hoffmann. Mit der Erschließung der neuen Quelle sei die Versorgung der Therme nun nachhaltig gesichert, freute sich der Aufsichtsratsvorsitzende der Kurverwaltung. „Unser Heilbad hat Zukunft – mit den Wassermengen der Quelle V kann Bad Bellingen sein Bad für die nächsten 50 Jahre betreiben.“ Damit sei der Gesundheitsstandort gesichert, freute sich Hoffmann, der in diesem Zusammenhang die Vorzüge und besonderen Inhaltsstoffe des Bad Bellinger Wassers pries.

In einer Tiefe von 650 Metern wurden im Hauptrogenstein ergiebige Wasservorräte gefunden, deren Temperatur zwischen 38 und 40 Grad liegen. Das sei die gute Nachricht für Bad Bellingen, so Hoffmann. Allerdings barg die Bohrung auch eine Enttäuschung: Denn ursprünglich gab es die Hoffnung, in doppelter Tiefe zusätzlich ein zweites Heilwasser anzapfen zu können – ein Wasser mit anderen Inhaltsstoffen als das bereits genutzte Hauptrogenstein, um gegebenenfalls andere balneologische Anwendungen zu ermöglichen.

Das heißere Wasser sollte auch der besseren Energienutzung dienen. Deshalb wurden die Bohrungen bis auf 1250 Meter getrieben, mit dem Ziel, dort knapp 70 Grad heißes Wasser in einer Muschelkalkformation zu finden. Noch sei unklar, wie viel Wasser dort zu fördern sei. „Allerdings ist jetzt schon klar, dass die Schüttung zu gering ist und die Mengen nicht ausreichen, um daraus ein neues Heilwasser zu etablieren“, bedauerte Hoffmann. „Wir hatten uns mehr Wasser aus dieser Tiefe erhofft.“ Noch ermittelt werden müssen die genauen Daten der Wasserzusammensetzung. Dann könne auch entschieden werden, wie das Muschelkalkwasser genutzt werden kann – beispielsweise auch als Mischwasser.

Die neue Quelle sei notwendig und keine fixe Idee gewesen, betonte Hoffmann bei der Feier. „Es war höchste Eisenbahn“, machte er deutlich. Die fünfte Quelle soll die St. Leodegar-Quelle (Quelle 2) ersetzen, die nicht mehr sehr ergiebig und deren technischer Zustand kritisch sei.

Die Investition für die neue Quelle war mit rund 3,8 Millionen Euro beträchtlich. Ohne Fördermittel wäre das Projekt für Gemeinde und Kurverwaltung nicht zu stemmen gewesen: eine Million Euro gab es aus der Tourismusförderung und 800 000 Euro aus dem Ausgleichstock.

Der Anschluss ans Bad soll bis 2018 erfolgen. Ab nächstem Jahr könnte dann das neue Wasser im Thermenkomplex verwendet werden.

Für gewisse Verzögerungen bei der Bohrung, die im März gestartet wurde, hatten unter anderem die Witterung und ein Kampfmittelfund gesorgt. Zudem kritisierte Hoffmann „ein Mehr an Auflagen und dadurch auch höhere Kosten als noch bei der Quelle IV“.

Über eine unfallfreie Bohrung freute sich Josef Daldrup, Inhaber der verantwortlichen Bohrfirma Daldrup und Söhne.

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