Wie geht es weiter mit Rheinweiler" Im Rahmen eines Workshops hatten die Bürger am Montagabend die Möglichkeit, eigene Vorschläge zu den Themen Einzelhandel, Dorfgasthaus, Bahnhofsareal und Flüchtlingsintegration einzubringen. Von Saskia Scherer Bad Bellingen-Rheinweiler. „Entschieden wird heute nichts“, stellte Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann zu Beginn der Veranstaltung klar. In Kleingruppen wurden stattdessen Meinungen gesammelt und zu Papier gebracht, um sie zum Schluss allen Teilnehmern vorzustellen. Die Idee, einen Förderverein zu gründen, kam in der Gruppe „Gaststätte/Nahversorgung“ auf. Als Vorbild diene das Museumsgasthaus „Krone“ in Tegernau im Kleinen Wiesental, hieß es. „Für Rheinweiler wäre das aber etwas zu kurz gegriffen, derjenige müsste davon leben können“, sagte ein Teilnehmer. Man könnte beispielsweise örtliche Lieferanten einbinden. „Auf jeden Fall müsste auf einen Pächter hingesteuert werden, um das Ganze auf professionelle Füße zu stellen.“ Bei der Frage, wer sich vorstellen könnte, in solch einem Förderverein mitzuarbeiten, meldeten sich auf Anhieb eine Handvoll Leute. Um Flüchtlinge zu integrieren, sollen so genannte Fim-Jobs, beispielsweise innerhalb von Vereinen, angeboten werden. „Die Arbeiten sind gemeinnützig, es gibt 80 Cent pro Stunde bei maximal 30 Stunden pro Woche“, erklärte Hoffmann. Die Flüchtlinge würden oft gar kein Berufsfeld kennen und könnten so an das Thema herangeführt werden. Denkbar sei auch ein Fest, vor allem, um die Frauen kennenzulernen, die sich sonst zu Hause um ihre Kinder kümmern würden. „Die Männer lernen ja dagegen bei der Arbeit Deutsch“, hieß es in der Gruppe. Außerdem wurden Einkaufsfahrten angesprochen. „Es ist ein Riesenproblem auf dem Land, wenn man keinen Führerschein, geschweige denn ein Auto hat“, meinte der Bürgermeister. Bei diesen Fahrten könnten zusätzlich Kontakte geknüpft werden. Auf dem Bahnhofsareal wurde keine reine Wohnbebauung gewünscht, denkbar sind auch eine Gaststätte und eine Bowlingbahn. Zudem könnte eine öffentliche Toilette für Besucher und Wanderer integriert werden. Auf den Einwand, dass es wohl günstiger sei, die alte Gaststätte zu erhalten statt eine neue zu bauen, meinte Hoffmann, dass man das nicht pauschal sagen können. „Die Frage ist eher, ob sich das mit den Wohnungen verträgt“, sagte er. Ein Bürger meinte, dass es aufgrund der Bahnlinie doch ohnehin laut sei. „Die massive Bebauung ist schon Wahnsinn für so ein Dorf auf solch einem schmalen Streifen“, meinte eine Anwohnerin hinsichtlich der Entwürfe. Außerdem sei doch ein Baugebiet geplant. „Uns fehlt es aber massiv an Mietwohnungen“, erklärte Bürgermeister Hoffmann die Hintergründe.