Von Silke Hartenstein Bad Bellingen-Hertingen. „Oh, du schöner Rosengarten“, intonieren die Sängerfreunde Weil im unteren Garten des Landhauses Ettenbühl. „Kumbaya my Lord“ schallt es aus dem oberen Garten, und am Market-Place ist der Schmusesoulklassiker „That’s what friends are for“ zu hören – dies sind nur drei Facetten des Chorgesangs, mit dem 24 Chöre aus Südbaden, dem Elsass und der Schweiz am Sonntag den Park zum Klingen bringen. Vom späten Vormittag bis zum späten Nachmittag ist immer irgendwo Gesang zu hören. Wer mag, geht nah dran an einen der drei Auftrittsorte. Diese sind so platziert, dass jeder Chor für sich allein zu hören ist. Wer einfach in Ruhe die schönen Anlagen und den Sonnenschein genießen möchte, geht ein Stück weiter, die Bäume und Sträucher sorgen dafür, dass Gesang rasch zum Hintergrundgeräusch wird. „Man kann ein bisschen schlendern und ein bisschen was hören, ganz entspannt“, sagt eine Besucherin dazu. Rein optisch springt die Präsenz von rund 600 Chormitgliedern auf jeden Fall ins Auge. Gut gekleidete Männer und Frauen, das meist schwarze Outfit aufgelockert durch weiße oder farbige Accessoires, schlendern bei schönem Herbstwetter durch den Park. Am belebten Meeting-Point der Chöre sehen sich drei Sängerinnen kritisch um: „Hier sollen wir uns einsingen"“. Doch da kommt bereits eine Landhaus-Mitarbeiterin und führt die Damen zur ruhig gelegenen Einsingstation. Nach dem Auftritt gibt es für alle Sänger etwas zu Essen und zu Trinken. „Es ist toll organisiert und die Idee ist hervorragend“, lobt eine Sängerin aus Belfort. „Die Organisation und der zeitliche Ablauf sind einwandfrei“, findet auch Dieter Kassa, Präsident des Untermarkgräfler Chorverbands. „Aber im Bereich Neuenburg war die Werbung ganz schlecht“, fügt er kritisch hinzu. Es hätte mehr Reklame sein können, meint auch eine Sängerin von „Pinot Presto“ aus Mauchen, der neben seinem Kinderchor auch eine stattliche Fangemeinde mitgebracht hat. Ein älteres Ehepaar vom Bodensee ist seiner singenden Tochter wegen hier und sagt: „Wir sind von der Anlage sehr begeistert. Und so viele Chöre aller Arten und Altersgruppen zusammen zu bringen, ist eine tolle Idee“. „Wir sind zufrieden“, sagt am Tag danach Karin John, zuständig für Events, Hotel und Rezeption. Die Idee dazu hätte Inhaberin Gisela Seidel gehabt. Eine große Liste mit Chören wurde erstellt, diese angeschrieben und um Anmeldung bis April 2015 gebeten. Repertoire und Sängerzahl wurden abgefragt und die Auftritte entsprechend verteilt. 2016, sagt John, sei ein weiteres Chorfestival geplant: „Es waren alle begeistert“.