Bad Bellingen Er hat das Heilbad maßgeblich geprägt

Weiler Zeitung
Eberhard Stotz im heimischen Garten – die Rosenstöcke hat er vor fast vier Jahrzehnten mit seinen damals kleinen Kindern gepflanzt. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Jubilar: Altbürgermeister Eberhard Stotz wird heute 80 / 30 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde gelenkt

Von Claudia Bötsch

Als er 1999 in den Ruhestand ging, endete in Bad Bellingen eine Ära: 30 Jahre lang hat Eberhard Stotz die Geschicke der Gemeinde geleitet. Er gilt damit als „Urgestein“ unter den Bürgermeistern im Markgräflerland. Heute kann der Ehrenbürger des Kurorts seinen 80. Geburtstag feiern – und das bei bemerkenswerter Fitness. Dafür sorgt auch die tägliche Joggingrunde am Rhein.

Bad Bellingen. „Bürgermeister zu sein war mein Traumberuf“, blickt Stotz auf seine Amtszeit zurück, die von 1969 bis 1999 dauerte. Rund 20 Jahre davon war er in Doppelfunktion auch als Kurdirektor tätig.

„Als Bürgermeister kann man – zusammen mit Gemeinderat und Rathausmannschaft – etwas gestalten“, so Stotz, der in Südwürttemberg in Albstadt-Laufen geboren wurde. Seine Berufswahl und den Umzug nach Bad Bellingen habe er deshalb „keine Stunde bereut“.

Nachfolger von Ruf

Eberhard Stotz hatte 1969 die Nachfolge von Markus Ruf angetreten, der mit der Erschließung der Thermalquelle die Entwicklung des einstigen armen Bauerndorfs zum Heilbad angestoßen hatte. Der Jubilar trieb in den Folgejahren den Ausbau des Kurorts voran.

1970 erhielt die Gemeinde den Titel als „Bad“. Die Auszeichnung war indes auch mit vielen Bedingungen verknüpft. Zu den Meilensteinen gehörten der Bau des Kurhauses und des neuen Thermalbads in den 1970er Jahren.

Bad Bellingen gehörte mit zu den ersten, die Mittel für die Ortskernsanierung erhielten. Unter Stotz wurde die Rheinstraße modernisiert, die Verkehrsberuhigung eingeführt, und auch das Rathaus gehörte zu den Sanierungsobjekten.

Klinkenputzen für Golfplatz

Zusammen mit einem Ideengeber aus Wuppertal entwickelte Stotz gemeinsam mit dem Gemeinderat die Pläne für den ersten 18Loch-Golfplatz. Einige Jahre hat es gedauert, bis man die Flächen zusammen hatte. „Die Gemeinderäte Leopold Höferlin, Max Bächlin und ich waren an den Wochenenden bei den Grundstücksinhabern vor der Tür, um für die Idee zu werben, Flächen für einen Golfplatz für 25 Jahre zu verpachten. Manchmal kamen wir mit einem Hektar an Fläche, manchmal nur mit drei Ar zurück“, erinnert sich Stotz.

Der Jubilar war als CDU-Mitglied auch im Kreistag aktiv, dem er von 1984 bis 2004 angehörte. Neun Jahre war er Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Neben den Kreisfinanzen beschäftigte er sich insbesondere mit der Familien- und Drogenpolitik. Der Landkreis hatte seinerzeit sehr viele Drogenfälle zu beklagen. Maßgeblich war er an der Erarbeitung einer familienpolitischen Konzeption und eines Drogenkonzepts für den Landkreis beteiligt. Stotz blieb auch nach seiner Pensionierung in der CDU auf Kreis- und Ortsebene aktiv.

Ehrenamtliches Engagement

Neben zahlreichen Ehrenämtern liegt ihm die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Frankreich und der Schweiz am Herzen, und damit auch die Verbindung mit den Partnergemeinden von Bad Bellingen. Knapp 20 Jahre war er im Vorstand der Elsass-Freunde Basel.

„Seine kompetente, sachliche und menschlich verbindliche Art machte ihn zu einem über die Parteigrenzen hinaus geschätzten Kommunalpolitiker und bis heute zu einem gefragten politischen Ratgeber“, heißt es von Seiten des CDU-Kreisverbands.

Der Alt-Bürgermeister gehörte zu den Gründern des DRK-Ortsvereins, dessen Vorsitzender er 34 Jahre war, und des Schwarzwaldvereins im Ort. Auch die Narrenzunft „Bogdemolli“ hob er mit aus der Taufe. Nach wie vor engagiert ist Stotz als Vorsitzender des Förderkreises Heimatmuseum. Auch ist er für die Öffentlichkeitsarbeit der CDU-Senioren zuständig.

„Meiner Frau dankbar“

Seit 55 Jahren sind Elke und Eberhard Stotz verheiratet. „Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie den Weg mit mir gegangen ist“, betont der Jubilar. Mit den drei kleinen Kindern war das junge Paar damals nach Bad Bellingen gezogen, wo Stotz mit Anfang 30 sein Amt als Bürgermeister antrat. Das sei nicht immer leicht gewesen.

Bis heute betreibt der Jubilar aktiven Laufsport. Täglich geht er am Rhein eine Runde joggen. „Ende der 1990er Jahre hatte ich eine Herz-OP. Danach waren mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung angesagt“, blickt der Alt-Bürgermeister zurück.

Zu seinen Hobbies gehört auch die Gartenarbeit. „Ein schöner blühender Garten ist eine Freude“, findet der Jubilar. Insgesamt 60 Rosenstöcke verschönern das heimische Grün. Die roten Rosen hat er bereits vor Jahrzehnten mit seinen damals kleinen Kindern gepflanzt. „Und sie blühen bis heute wunderschön.“

Seinen Geburtstag feiert Stotz an diesem Wochenende mit Familie, Freunden, Bekannten und Weggefährten.

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