Bad Bellingen Erfolgsgeschichte fortschreiben

Weiler Zeitung

Therme: In Bad Bellingen hat die Bohrung nach der Quelle V begonnen / 71 Grad heißes Wasser erwartet

Von Saskia Scherer

Zuerst ein Knopfdruck, dann ein lautes Signal: In Bad Bellingen ist gestern der Startschuss für die Bohrung nach der neuen Thermalquelle gefallen. In 1200 Metern Tiefe wird rund 70 Grad heißes Wasser erwartet.

Bad Bellingen. Der Bohrplatz für die Quelle V befindet sich auf dem Gelände der Kurgärtnerei. „Bauherrin“ Doris Räuber, Geschäftsführerin der Bade- und Kurverwaltung, konnte unter anderem Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Bürgermeister Christoph Hoffmann sowie Vertreter der beteiligten Firmen und Behörden begrüßen. Es gehe darum, die Erfolgsgeschichte der Therme fortzuschreiben, erklärte Räuber, die sich über den Bohrbeginn freute.

Von einem „schönen Ereignis“, noch dazu an ihrem Geburtstag, sprach Schäfer und blickte auf die rund 60-jährige Geschichte zurück: 1955 stieß man bei der Suche nach Erdöl während einer Bohrung auf das warme Wasser, die erste Thermalquelle wurde 1956 erschlossen. Damals wurde im Weinbottich gebadet.

Das Projekt kostet rund 3,78 Millionen Euro. Eine Million Euro Zuschuss gibt es laut Schäfer aus der Tourismusförderung des Landes. „Das ist viel Geld, denn jährlich werden nur etwa zwei Millionen vergeben“, erklärte die Regierungspräsidentin. Doch sie hätten deutlich machen können, wie wichtig die neue Quelle sei. Sie soll die Quelle III ersetzen, die nicht mehr zu reparieren ist. „Die Region lebt vom Gesundheitstourismus, und auch die Übernachtungsbetriebe profitieren“, hob Schäfer hervor.

Bürgermeister Hoffmann ergänzte, dass 800 000 Euro aus dem Ausgleichstock in das Projekt fließen. Zudem profitiere die Gemeinde von dem günstigen Umstand, dass sie „hervorragende Steuereinnahmen“ erzielt habe. „So konnten wir etwas sparen“, erklärte er. Es brauche die Bohrung zur nachhaltigen Sicherung des Wassers. Zudem müsse auch das Loch der Quelle III wieder geschlossen werden, damit die Grundwasserstockwerke getrennt bleiben.

An diesem Tag fühle er sich wie Markus Ruf, der zu jener Zeit Bürgermeister war, als das Thermalwasser entdeckt wurde. „Er hat alles auf eine Karte gesetzt“, sagte Hoffmann. Das Wasser sei mit 71 Grad natürlich zu heiß zum Baden, aber so werde auch Energie erschlossen. So kann Restwasser aufgeheizt oder vermischt werden. Außerdem vergünstige sich die Energiebilanz. „Es wurden oft schwarze Zahlen geschrieben“, lobte er. Bei 350 000 Besuchern im Jahr müsse sich eine Anlage aber auch rechnen.

Der Bohrturm ist 21 Meter hoch, und die Anlage verfügt über 1500 PS, war von Josef Daldrup von der Bohrfirma Daldrup und Söhne zu erfahren. 2500 Meter tief kann gebohrt werden. Es werde unter „extremem Lärmschutz“ gearbeitet. „Wir müssen oft nachts arbeiten“, erklärte er. Gebohrt wird rund um die Uhr, stets werden drei bis vier Leute vor Ort sein. Zwei bis drei Monate sollen die Arbeiten dauern. Für Doris Räuber hatte Daldrup eine Grubenlampe als Geschenk mitgebracht.

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