Bad Bellingen Kanal soll Ort schützen

Weiler Zeitung

Hochwasser: Grünes Licht für 2,5 Millionen Euro teure Maßnahme / Starkregenereignisse

Von Claudia Bötsch

Unwetter und Starkregen haben die Gemeinde Bad Bellingen schon mehrfach schwer gebeutelt. Um den Kernort und das Kurgebiet künftig vor den Folgen extremer Niederschläge zu bewahren, soll ein Hochwasserschutzkanal gebaut werden. Der Gemeinderat hat der Maßnahme einmütig zugestimmt.

Bad Bellingen. Für den Hochwasserschutz greift die Gemeinde tief in die Tasche: Die veranschlagten Kosten liegen bei rund 2,5 Millionen Euro.

Adolf Himmelsbach vom Ingenieurbüro Himmelsbach und Reichert stellte die Pläne für den 1,8 Kilometer langen Kanal, der zum Schutz der Ortslage dienen soll, im Gemeinderat vor. Das Einzugsgebiet der neuen Ableitung beträgt rund 60 Hektar. Der Kanal soll das oberhalb von Bad Bellingen zwischen Römerstraße und Ortsbebauung anfallende Oberflächenwasser aufnehmen und an der Bebauung vorbeiführen.

Der Kanal führt teilweise durch das neue Baugebiet „Hinterm Hof II“. Da dort derzeit die Erschließung läuft, muss dieses Teilstück vorgezogen und rasch verlegt werden.

Laut Landratsamt befindet sich der Kernort in einem gelb-roten Gefährdungsbereich, machte Himmelsbach in der Sitzung den Handlungsbedarf deutlich.

Stemmen kann die Kommune das Millionenprojekt dank Zuschüssen. Nach den großen Unwettern im Juni 2016 hat das Land entsprechende Fördergelder zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde erfüllt auch durch die bereits getätigten Schritte und Vorarbeiten die Voraussetzungen für eine Förderung. So wurden bereits ein Hochwasserschutzkonzept erstellt und erste Problemstellen behoben. Gerechnet wird bei der 2,5 Millionen-Euro-Maßnahme mit Zuschüssen in Höhe von 50 bis 60 Prozent (Fachförderung).

Das Finanzierungsmodell sieht zudem eine Darlehensaufnahme von 750 000 Euro vor. Der Rest – eine halbe Million Euro – soll aus Eigenmitteln bestritten werden. Die Verwaltung will noch prüfen, ob anstelle des Kredits auch eine Förderung aus dem Ausgleichsstock beantragt werden kann. Die Maßnahme soll in den Haushalten 2017 und 2018 veranschlagt werden. Gestellt wird ein Förderantrag nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft, und zum 1. Februar 2018 ein Förderantrag beim Ausgleichsstock.

Andreas Großhans (Freie Wähler) sprach die Aspekte Wartung und Reinigungsmaßnahmen an. Himmelsbach verwies in diesem Zusammenhang auf Geröllfänger, die angebracht werden. Geachtet werden müsse auch auf die Kalkablagerungen in der Leitung, meinte Bürgermeister Christoph Hoffmann in der Sitzung.

Das Thema Hochwasserschutz wird die Gemeinde noch geraume Zeit beschäftigen. „Stück für Stück“ sollen die Problembereiche angegangen und abgearbeitet werden werden, machte Bürgermeister Hoffmann deutlich. Handlungsbedarf gibt es auch in Bamlach und Rheinweiler.

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