Kleine Marken, die vieles erzählen

Von Claudia Bötsch

„Faszination Wasser auf Kleinformaten“ lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Bamlacher Museum, die am 7. Mai eröffnet wird. Basierend auf Briefmarken wird das Thema Wasser in all seinen Facetten beleuchtet.

Bad Bellingen-Bamlach. Dabei handelt es sich um keine Briefmarkenschau im klassischen Sinn, bei der es um philatelistische Leckereien geht. Die Ausstellung rückt vielmehr die Motive in den Vordergrund. Anhand der Mini-Bildchen wird die Geschichte des Wassers als „Lebenselixier des Menschen“ erklärt.

Die Ausstellung soll „die Augen dafür öffnen, was die Briefmarken erzählen“, berichtet Kurator Wolfgang Müller. Im Team mit Museumsleiter Dr. Christhart Heering, Hans Leber und Hartmut Cobénus hat er die besondere Schau im Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseum organisiert und zusammengestellt. Bis Ende Juli soll „Faszination Wasser“ die Dauerausstellung ergänzen.

Museumsleiter Heering ist Ideengeber der Ausstellung, und er hat auch die meisten Briefmarken zur Verfügung gestellt. Weitere Stücke steuerte ein Schweizer Briefmarken-Sammler bei.

Die Ausstellung präsentiert insgesamt 155 Briefmarken zum Thema Wasser. Die Motive sind in acht Schwerpunkte gegliedert: „Herkunft und Erscheinungsformen des Wassers“, „Wasser als natürlicher Schatz und Quelle des Lebens“, „Wasser als Heilmittel“, „Wasser im kulturellen Umfeld des Menschen“, „Wasser als Landschaftsgestalter“, „Wasser – Biotope“, „Natur und Umwelt“ sowie „Wasser und Freizeit“.

Die Briefmarken werden im Original und zusätzlich vergrößert dargestellt. Ihren besonderen Wert erhält die Schau durch die erklärenden und sehr informationsreichen Begleittexte, mit denen die Marken jeweils versehen sind. Erläutert wird dabei auch deren Symbolik.

Im Rahmen der Ausstellung besteht auch die Möglichkeit, anschauliche Experimente rund um das Thema Wasser durchzuführen, beispielsweise wie Wasser durch eine Pflanze transportiert wird. Darüber hinaus werden Filme zu sehen sein, unter anderem über das Projekt „Rhein-Ente“. Der Förderkreis Heimatmuseum hat dazu einen neuen Bildschirm angeschaft.

Die Schau lenkt den Fokus auf die vielfältigen Motive der Briefmarken, die alle in Zusammenhang mit dem nassen Element stehen: Vom Wasserfall über Fische, Seerosen und Meerjungfrauen bis hin zu Kneipp oder Loriots berühmter Badeszene. Die Briefmarken stammen aus allen möglichen Ländern, die älteste datiert aus dem Jahr 1923. Interessant ist dabei auch, wie die verschiedenen Nationen die Themen Natur- und Umweltschutz darstellen. Eine ungarische Marke zeigt das Wasser beispielsweise in einer Schatzkiste.

In der Ausstellung – Kategorie Wasser als Heilmittel – findet sich auch ein Bad Bellinger Motiv: die Therme. Im Begleittext wird auf deren Geschichte eingegangen. Müller hat die individuelle Marke konzipiert und bei der Deutschen Post erstellen lassen. Die echte 70-Cent-Wertmarke ist im Museum erhältlich.