Bad Bellingen „Konzept nicht ausgegoren“

Weiler Zeitung

Golfhotel: Gemeinderäte haben zahlreiche Bedenken

Bad Bellingen (boe). Erneut auf breite Ablehnung ist das Hotelprojekt von Heinz Wolters im Gemeinderat gestoßen. „Ich habe heute nicht viel Neues erfahren“, meinte Frank Fuchs (CDU), der „etwas Greifbares“ vermisste. Er hatte vor allem Bedenken wegen eines möglichen dauerhaften Wohnens. Auch Emil Schilling (CDU) sprach sich gegen das Vorhaben aus, vor allem wegen des Finanzierungsmodells, und weil er „runtergelassene Rollläden“ befürchtete.

Monika Morath (CDU) und Silvia Heitz (SPD) hatten vor allem auch Bedenken wegen des Verkehrs. Die zum Hotel führende Straße sei für ein solches Vorhaben nicht ausgelegt und führe zudem durch ein Wohngebiet. Verwiesen wurde dabei auch auf die 80 Angestellten und den Zuliefererverkehr, die hinzuzurechnen seien. „Ich sehe es auch nicht ein, für das Hotel die Landschaft zu opfern“, betonte Heitz.

Für das Projekt stimmten die beiden Gemeinderäte Philip Dahm (Freie Wähler) und Thomas Gerspacher (Freie Wähler).

Er sei zwar nicht zu 100 Prozent überzeugt von den Plänen, meinte Gerspacher. Dennoch plädierte er dafür, das Hotelprojekt jetzt in Angriff zu nehmen – zumal der Gemeinderat seit vielen Jahren ein solches Hotel realisieren wolle. Jetzt sei ein Investor da, und diese Gelegenheit müsse man am Schopfe packen – auch in Ermangelung von Alternativen. Er erinnerte daran, dass auch die Golfplätze einst nicht gewollt waren.

Dahm, der von einer „verzwickten Situation“ sprach, hatte sich „nach Abwägen des Für und Widers“ für das Projekt ausgesprochen. Für ihn wogen die Vorteile für die Gemeinde – neue Einnahmequelle und Arbeitsplätze – schwerer als die Schattenseiten wie mehr Verkehr.

Für Bürgermeister Hoffmann blieben indes weiter viele Fragen offen, unter anderem: Ist es ein Immobilien- oder ein Hotelgeschäft? Passt die Architektur in die Landschaft? Was passiert mit dem „Hebelhof“ in Hertingen? Zudem sah er auch ein Kapazitätsproblem für den Golfclub, der ja bereits rund 2000 Mitglieder zähle.

„Für mich ist das ganze Konzept noch nicht ausgegoren“, meinte der Rathauschef. Er zog auch in Zweifel, ob die Auslastung rentierlich sei. Er war dafür, den neuen Regionalplan abzuwarten und plädierte dafür, nichts zu überstürzen. „Vielleicht ergeben sich noch andere Möglichkeiten.“

Jörg Düsselberg sah das Problem vor allem in der Kommunikation zwischen Gemeinde und Investor – alle Fragen könnten im Gespräch geklärt werden, meinte der Anwalt. „Über viele Einzelheiten könnte man noch reden.“

„Wir behandeln das Thema nicht zum ersten Mal“, entgegnete Hoffmann. Für ihn habe sich die Situation nicht wesentlich verändert.

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