Bad Bellingen. Bürgermeister Christoph Hoffmann steht für den Wahlkreis Lörrach-Müllheim auf Platz zehn der Landesliste der FDP (wir berichteten). Saskia Scherer stellte ihm im Nachgang drei Fragen zur Bundestagswahl. Sind Sie mit Listenplatz 10 zufrieden oder hätten Sie sich mehr erhofft" Ich bin sehr zufrieden mit dem Platz, die FDP hat sehr gute Kandidaten. Mehr konnte man nicht erwarten, schließlich will man auch eine gute Abdeckung des ganzen Landes. Wie sehen Sie Ihre Chancen" Ich denke, die Chancen sind gut, wenn es gelingt, die Themen der FDP zu vermitteln. Wir sind die einzige Partei, die weniger Staat und mehr Eigenverantwortung und eine ernsthafte Entbürokratisierung anstrebt. Wir sind patriotisch, für eine offene Gesellschaft, für den Rechtsstaat und gleichzeitig für Europa, weil Deutschland als Exportnation mehr als alle anderen auf Europa angewiesen ist. Gerade im Dreiländereck wissen wir das alle zu schätzen. Die EU sollte sich auf die Kernaufgaben wie Sicherung der Außengrenzen, Verteidigung und Fiskalpolitik konzentrieren, und die Regelwut in Themen wie Salatgurke, Glühbirne, Staubsauger muss ein Ende haben. Grundsätzlich ist etwas falsch im System, wenn der gesunde Menschenverstand nichts mehr zählt. Vieles ist zu komplex geworden, dauert zu lange, es muss einfacher werden. Und es gibt viele Unzufriedene gerade in der Mittelschicht, die ihre Ersparnisse beziehungsweise Rente bedroht sehen oder junge Familien, die gerne Wohnungseigentum erwerben wollen. Denen werden wir helfen. Die bisherige Politik hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Probleme werden nicht gelöst, sondern viel zu oft schön geredet und verschoben. Das kann ich nicht. Es geht um die Zukunft der kommenden Generationen, also auch die meines Sohnes. Was wollen Sie für Ihren Wahlkreis erreichen" Das lässt sich nicht in wenige Worte fassen. Entbürokratisierung dient allen Betrieben und Verwaltungen. Ich will die kommunalen Interessen in Berlin vertreten. Daneben haben wir zahlreiche Bundesthemen im Wahlkreis. Vieles davon ist Verkehr – Bahn drittes und viertes Gleis – da kann es keine Mauer im Markgräflerland geben, das geht besser. Wir brauchen den 30-Minuten-Takt auf der Rheintalbahn für die Pendler, Elektrifizierung der Hochrheinstrecke, und wir brauchen günstigen Wohnraum und Bauland, gerade in unserer doch vergleichsweise teuren Gegend. Auch muss die Versorgung mit Internet-Breitband schnellstens besser werden, das ist bisher viel zu langsam gegangen, wir werden international abgehängt. Also brauchen wir Gelder für Glasfaser in jeden Ort, in jedes Haus. Auch die Fragen in der Flüchtlingskrise sind noch längst nicht beantwortet – wir brauchen ein Einwanderungsgesetz mit Kontingenten für Fachkräfte und Kriegsflüchtlinge. Dazu möchte ich mit all meiner Erfahrung Beiträge leisten.