Bad Bellingen Neubau im Zeit- und Kostenplan

Weiler Zeitung
Richtfest am Flüchtlingswohnheim in Rheinweiler: Franz und Stefan Bühler sprachen den traditionellen Richtspruch, ergänzt um gute Wünsche für die Flüchtlinge. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Richtfest: Flüchtlingswohnheim in Rheinweiler soll im Juli fertig sein / 2,2 Milllionen Euro Investition

Von Jutta Schütz

„Alle Menschen hier auf Erden, trotz verschieden Glaubens heut, sollen künftig glücklich werden, miteinander weit und breit“: Einen bemerkenswerten Richtspruch hatten die beiden Zimmerleute Franz und Stefan Bühler beim Richtfest des Flüchtlingswohnheims in Rheinweiler vorbereitet.

Bad Bellingen-Rheinweiler. In ihren Versen wünschten sie nicht nur den Flüchtlingen, denen nichts geblieben sei als das Leben und die Erinnerung, Glück in ihrem neuen Zuhause. Sie forderten die Flüchtlinge darüber hinaus auf, sich mit dem „Land zu verbinden“ und zusammen mit den Bürgern neue Werte zu begründen.

In dem sehr individuellen Gedicht, für das es viel Applaus gab, ging ein besonderer Dank zudem an die Planer und Handwerker sowie an die Bürger und Nachbarn im Kapellengrün. Dann gab es traditionell Scherben, als nach dem Richtspruch die Sektgläser flogen. Bürgermeister Christoph Hoffmann sammelte diese auf, denn „Scherben bringen Glück“, wie die Handwerker bemerkten.

Die Scherben werden deshalb nun auch direkt beim Neubau vergraben. Hoffmann erbat sich von Franz Bühler eine Kopie des Richtspruchs und überlegte, ob man die guten Wünsche nicht im Flüchtlingswohnheim aushängt.

Der Bau des Flüchtlingswohnheims ist mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt. Der Zuschuss durch Fördermittel beträgt 568 000 Euro, 1,411 Millionen Euro werden durch ein KfW-Darlehen abgedeckt. „Die restlichen 221 000 Euro werden durch Eigenmittel der Gemeinde finanziert“, schlüsselte Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter die Kosten noch einmal auf.

Zwölf Wohnungen sind im dreistöckigen Gebäude untergebracht, das teilweise unterkellert ist. Es gibt sechs Fünf-Zimmerwohnungen mit je 106 Quadratmetern und sechs kleinere 2,5 Zimmerwohnungen mit je 56 Quadratmetern. Die Gesamtwohnfläche beträgt 972 Quadratmeter. Beheizt wird der neue Bau über eine Wärmepumpe mit Photovoltaikanlage.

„Wir liegen im Plan, was Zeit und Kosten angeht – das ist heute gar nicht so selbstverständlich“, betonte Bürgermeister Hoffmann in seiner kleinen Ansprache an die Handwerker, Gemeinderäte, Anwohner und Bürger, die zum Richtfest gekommen waren. Das Flüchtlingswohnheim soll noch im Juli fertig werden.

Hoffmann erläuterte noch einmal, dass der Neubau mit Sozialwohnungen wegen der Förderzuschüsse „leider erst einmal nur für Flüchtlinge genutzt werden kann – wir hatten uns eine Mischung aus Flüchtlingen und sozial schwächeren Bürgern als Mieter gewünscht“, erinnerte er.

Einen Verhaltenskodex, der auf deutsche Sitten, Gebräuche und die hier gültigen Gesetze hinweist, möchte er den Flüchtlingen mitgeben.

Ein Dank des Bürgermeisters ging an alle Handwerker. „Es ist sehr schön, dass viele regionale Betriebe bei den Ausschreibungen zum Zug gekommen sind“, fand Hoffmann. Für alle Anwesenden gab es neben einem kleinen Umtrunk im Gebäude die Möglichkeit, eine der größeren Wohnungen in Augenschein zu nehmen. „Die Zimmer sind gut geschnitten“, fanden Bürger und Gemeinderäte.

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