Neue Sehgewohnheiten

Bad Bellingen. Christine Huss, Elisa Stützle-Siegsmund und Wolfgang Faller zeigen seit dem 11. Juni an fünf verschiedenen Orten in Bad Bellingen knapp 100 Werken und eröffnen damit neue Sehgewohnheiten im Ortskern. Dass Künstler über ein Vokabular verfügen, das über das Auge wahrgenommen wird, liegt in der Natur der Dinge. Wenn anschließend über das Gesehene gesprochen und diskutiert wird, ist dies ganz im Sinne der Protagonisten, die zu diesem Ausstellungskonzept eingeladen wurden.

Künstlerisch ausgefeilte Technik zieht Blicke auf sich

Die Besucher des Rathauses werden zunächst von Elisa Stützle-Siegsmunds Keramik-Objekten überrascht, die mit ihren ausufernden Formen und einer künstlerisch ausgefeilten Technik die Blicke auf sich ziehen. Im Anschluss geht es zweidimensional weiter mit einem farblich ausdrucksvollen Stillleben mit Gefäßen von Wolfgang Faller, das sich sogar vor der dunklen Holzvertäfelung behaupten kann.

Christine Huss ist mit einer von ihr entwickelten Scherenschnitt-Technik vertreten, deren verblüffendes Ergebnis zum näheren Hinschauen auffordert. Ein weiterer Ausstellungsort ist die Sparkasse; auch hier zeigt sich wieder, wie Kunst in der Lage ist, Räume zu verändern und sie neu zu definieren. Wo vorher eine leere Wand vom Tresen aus zu sehen war, hängen nun zehn aufeinander abgestimmte Werke, die von abstrakt bis konkret auf das Thema Geld eingehen.

Die Räumlichkeiten mit den großen Schaufenstern in der Markus-Ruf-Straße 5 erscheinen selbst aus der Ferne geradezu prädestiniert für einen Galeriebetrieb, denn sie verfügen über genügend Licht und zeigen dem Betrachter bereits von außen, welche Vielfalt an Exponaten sich hier unterbringen lässt – Ein idealer Kunstraum.

Und genau hier findet am Freitag, 3. Juli, ab 18 Uhr die Finissage der Ausstellung statt, musikalisch umrahmt von Karl Streicher.