Bad Bellingen (jut). In Bad Bellingen wurde am Freitag eine Urnengrabstätte eingeweiht, die nun dauerhaft von qualifizierten Friedhofsgärtnern gepflegt werden wird. Geweiht wurde das Urnengrabfeld von Pater Marian Ryback und Pfarrerin Gabriele Seibert-Graf. Errichtet wurde die Anlage von der Gemeinde Bad Bellingen, der Friedhofsgärtnerei Hugenschmidt und der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner aus Karlsruhe. Für die Gemeinde sind dabei besonders Hauptamtsleiter Hubert Maier und Christina Hunziger zu nennen, die das Projekt bei der Entwicklung mit betreut haben. Ein Dank der Gemeinde für die Kooperation in Sachen Planung ging an die katholische Kirche und damit Pater Rybak, die die Fläche für das Urnenfeld zur Verfügung stellte. Bürgermeister Christoph Hoffmann bezeichnete das Urnenfeld als schöne Erweiterung für den Friedhof, die Anlage sei rundum gelungen. Gerhard Hugenschmidt berichtete, dass es mittlerweile in über 300 Orten in Baden gärtnergepflegte Grabfelder gebe. Kennzeichnend für sie ist, dass die einzelnen Grabstätten ohne sichtbare Grenzen in die harmonisch gestalteten und bepflanzten Anlagen eingebettet sind. Die genauen Grabstellen werden von Grabsteinen markiert, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert sind. Neben individuellen Grabsteinen sind Stelen oder Mauern für Urnengemeinschaften möglich, die als gemeinschaftliches Grabmal fungieren. Die Stelen in Bad Bellingen sind, passend zum Markgräflerland, mit Weinranken verziert, was bei den Bürgern, die bei der Einweihung anwesend waren, sehr gut ankam. Auch die Gesamtanlage wurde einheitlich gelobt. „Bepflanzt werden die Gräber im Rahmen eines vorab abgeschlossenen Pflegevertrags durch uns Gärtner. Kleine Abstellflächen für individuellen Grabschmuck, beispielsweise eine Schale oder ein Strauß, sind vorhanden“, erklärte der Gärtnermeister. Er verwies darauf, dass die jährlichen Kosten für die Urnengrabpflege auf diesem Grabfeld zwischen 100 und 158 Euro betragen. Anonyme Bestattungen allerdings seien auf diesem Grabfeld nicht möglich. „Die Idee, Grabfelder angelehnt an Gartenanlagen oder Parks zu gestalten, entspricht dem Wunsch vieler Menschen nach mehr Individualität. Die Pflege durch Gärtner kommt besonders Angehörigen zu Gute, die nicht vor Ort wohnen und sich deshalb oft Sorge um die Pflege der Gräber machen“, ergänzte Gerhard Hugenschmidt. Der Vorteil dieser Urnenfelder gegenüber Ruheforsten ist, dass sie ganzjährig zugänglich sind. Pater Marian Ryback und Pfarrerin Gabriele Seibert-Graf betonten, dass ein Friedhof der Ort für die Trauer und die Erinnerung, aber auch ein Ort des Trostes sei. „Es ist ein Ort, wo Tote nicht übersehen werden“, sagte Seibert-Graf.