Bad Bellingen „Schritt in die richtige Richtung“

Weiler Zeitung
„Marke Markgräflerland“ als Fernziel: Der private Arbeitskreis um den Bad Bellinger Golfplatzbetreiber Heinz Wolters (2.v.l.) mit seinem Moderator, dem Touristik-Professor Valentin Weislämle (l.). Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Tourismus: Arbeitskreis „Marke Markgräflerland“: Kapazitäten von Kommunen und Privaten bündeln

Von Dorothee Philipp

Das Markgräflerland als touristische Destination ist überregional und international noch nicht genügend bekannt. Diese Erkenntnis treibt seit einem Vierteljahr mehrere private und kommunale Interessengruppen um. Jetzt sieht es so aus, als fänden die einzelnen Akteure schrittweise zusammen.

Bad Bellingen-Hertingen. Das wurde deutlich beim jüngsten Treffen des privaten Arbeitskreises „Marke Markgräflerland“ um den Golfplatzbetreiber Heinz Wolters im Hertinger Golfhotel „Hebelhof“. Mit dabei war auch Wolfgang Schwab als Vertreter der Interessengemeinschaft „Bad Bellingen bewegt“, die ebenfalls ein großes Interesse an interkommunalen Kooperationen im Touristik-Sektor hat.

Der private Arbeitskreis „Marke Markgräflerland“ hatte sich formiert nach einer Informationsveranstaltung Anfang Juli, zu der Wolters neben den privaten Akteuren vor Ort, mit dem Professor und Leiter des Studiengangs Tourismus an der Dualen Hochschule Lörrach, Valentin Weislämle, und dem Geschäftsführer der Hochschwarzwald GmbH, Thorsten Rudolph, zwei ausgewiesene Tourismus-Fachleute als Referenten eingeladen hatte.

Inzwischen haben sich auch die Bürgermeisterin von Müllheim, Astrid Siemes-Knoblich, Bad Bellingens Bürgermeister Christoph Hoffmann und die Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Markgräflerland, Sabine Lang, getroffen. Sie vereinbarten, dass die Werbegemeinschaft nach der Sommerpause zu einer „Gesellschafterversammlung plus“ einladen wird.

Angesprochen sind dann nicht nur die bereits zur Werbegemeinschaft gehörenden 13 Kommunen und die Gesellschafter aus der Privatwirtschaft, sondern alle Interessierten, vor allem weitere Akteure aus der Privatwirtschaft. Auch der Hertinger Arbeitskreis werde natürlich dabei sein, kündigte Wolters an.

Denn seiner Ansicht nach kann ein wirksamer Werbeauftritt und eine dauerhaft attraktive Präsentation der Region nur gelingen, wenn alle Branchen, die mit Tourismus zu tun haben, in die Kampagne eingebunden sind. Seiner Meinung nach muss eine Gästekarte her, wie sie die Hochschwarzwald GmbH kreiert hat, mit der die Gäste eine Vielzahl von Vergünstigungen nutzen können und kostenlose Eintritte erhalten.

Bis zu 400 Euro pro Urlaubsbudget könne man dadurch einsparen, hatte Rudolph damals erklärt. Da kommt nun die Finanzierung ins Spiel: Diese sei der Dreh- und Angelpunkt für alle weiteren Vorhaben, sagte Weislämle. Allein die Kosten für die Einführung einer Gäste-Card schätzt er auf um die 200 000 Euro. Mit hohen Kosten verbunden sind auch die Erstellung eines modernen Internet-Auftritts und die Einbindung der einzelnen Tourist-Informationen in einen gemeinsamen Standard mit entsprechend geschultem Personal.

Weislämle riet davon ab, die Anteile der einzelnen Kommunen nach den reinen Übernachtungszahlen und damit nach der erhobenen Kurtaxe zu berechnen, denn im Markgräflerland gibt es auch einen regen Tagestourismus, der große Umsätze generiert.

Deswegen seien auch der Einzelhandel, die Weinwirtschaft, die Gastronomie und alle weiteren Branchen gefragt, die mit Gästen zu tun haben. Zu diesem Punkt seien „heiße Diskussionen“ zu erwarten.

Prinzipiell ist sich der Arbeitskreis einig, dass man zunächst eine möglichst breite Plattform der Akteure zusammenbekommen muss. Inzwischen hat Wolters auch die Bürgermeister von 36 Gemeinden des Markgräflerlands angeschrieben und ihnen in einem dreiseitigen Brief erklärt, dass aus der Sicht des Arbeitskreises die gemeinsamen Kapazitäten von Kommunen und privaten Partnern gebündelt werden müssen, um mehr Außenwirkung zu erzielen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Runde Tisch mit der Werbegemeinschaft Markgräflerland ein Schritt in die richtige Richtung ist.

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