Bad Bellingen (anl/ov). Um die Thermalwasserversorgung der Balinea Thermen und des Heilbades dauerhaft zu sichern, ist in Bad Bellingen eine Quellbohrung vorgesehen. Einem Zuschuss für dieses Projekt in Höhe von einer Million Euro hat der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Landtags in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig die erforderliche Zustimmung erteilt, teilte die Pressestelle des Landtags mit. „Wir freuen uns sehr, dass der Wirtschaftsausschuss das für gut befunden und den Zuschussantrag genehmigt hat“, sagte der Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Balinea-Thermen, Christoph Hoffmann, unserer Zeitung. „Wir glauben, dass es eine vernünftige und richtige Investition für den Kurort Bad Bellingen ist.“ Der Bohrbeginn sei im Frühjahr nächsten Jahres vorgesehen. Derzeit sei man mitten in den Planungen, sagte der Rathauschef. Ein Ingenieurbüro wurde mit der Planung und der Suche nach einem Bohrplatz beauftragt. Letzterer werde bis zum Jahresende feststehen. „Die Bohrung dauert mindestens ein halbes Jahr, geht es doch auf 1100 Meter Tiefe“, schätzt Hoffmann. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 3,7 Millionen Euro. Wie der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, der CDU-Abgeordnete Karl Klein, bekannt gab, erfolgt die Förderung im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2015. Auch die beiden Lörracher Landtagsabgeordneten Josha Frey (Grüne) und Rainer Stickelberger (SPD) begrüßten die Entscheidung und hoben in einer gemeinsamen Mitteilung die Bedeutung für die Region hervor: „Tourismus ist im Dreiländereck ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Für Urlauber und Gäste braucht es attraktive Angebote und Anlaufstellen, die sowohl die Anziehungskraft einer Region erhöhen als auch ihren Charakter und ihre ökologische Vielfalt bewahren. Das Land engagiert sich daher stark für Projekte wie das in Bad Bellingen, die diese Ziele des nachhaltigen Tourismus erfüllen.“ Bisher wird das Thermalwasser für den Betrieb der Balinea Thermen aus zwei Quellen entnommen. Eine der beiden Quellen habe jedoch nur ein niedriges Mengenniveau und sei beim Ausfall der Hauptquelle nicht in der Lage, die Balinea-Thermen voll zu versorgen. Zur langfristigen Thermalwasserversorgung soll deshalb eine weitere Quelle erschlossen werden. Geplant ist, die neue Quelle tiefer als die bisherigen Quellen zu bohren, auf rund 1 100 Meter unterhalb der Erdoberfläche, sodass sogenanntes Muschelkalkwasser gewonnen werden könne, mit einer Temperatur von etwa 71 Grad Celsius gegenüber derzeit 37 Grad. Durch die vorgesehene geothermische Nutzung des heißeren Wassers könnten die Energiekosten der Thermen um rund 140 000 Euro pro Jahr verringert werden. Dies entspreche einer Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes von rund 502 Tonnen jährlich. Darüber hinaus ist beabsichtigt, eines der Außenbecken ausschließlich mit Muschelkalkwasser zu betreiben, sodass Thermen künftig zwei unterschiedliche Heilwasser mit unterschiedlichen Temperaturen anbieten könnten. „Bei seiner Zustimmung zu der Finanzhilfe in Höhe von einer Million Euro war sich der Finanz- und Wirtschaftsausschuss bewusst, dass die Balinea-Thermen für Bad Bellingen die wichtigste Tourismusinfrastruktureinrichtung und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region sind“, erklärte Klein. Für die weitere touristische Entwicklung der Gemeinde und des Landkreises Lörrach sei deshalb die dauerhafte Sicherung der Thermalwasserversorgung von wesentlicher Bedeutung. „Mit der Maßnahme werden sowohl der Betrieb des Thermalbads als auch die Prädikatisierung des Kurorts als staatlich anerkanntes Heilbad nachhaltig gewährleistet“, sagte der Ausschussvorsitzende abschließend.