Ein buntes Farbenspiel verschiedenster Kirchenmusik erlebten die Besucher am Sonntag in der Bamlacher Kirche. Veranstaltet wurde das Konzert von der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul Bamlach. Bad Bellingen-Bamlach. Chorische und solistische Beiträge aus unterschiedlichen kirchenmusikalischen Richtungen boten den Mitwirkenden die Möglichkeit, ihr Können zu präsentieren. Nach der Begrüßung der Vorsitzenden des Kirchenchors, Gisela Stächele, brachte der Projektchor einige romantische Werke zu Gehör. Einen klaren Anfang setzte der vierstimmige Satz „Schaffe in mir Gott ein reines Herze“ von Carl Loewe, bei dem mit bildhafter Sprache und dynamischen Akzenten die volle Klangfülle dieser Stilepoche sehr schön zur Geltung kam. „Was betrübst du dich meine Seele“ sowie „Deines Kinds Gebet erhöre“ – beides sind Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Werke, die ursprünglich mit Orchesterbesetzung entstanden sind – wurden mittels eines Orgelauszugs von Paul Horn von Lubomir Zovic an der neuen Formklang-Orgel begleitet. Dies bot den solistischen Darbietungen der Männerstimmen sowie dem Alt-Solo von Sabine Fräulin eine wohlklingende Grundlage zur stimmlichen Entfaltung. Als Abschluss des romantischen Chorteils ertönte kraftvoll und doch mit vitaler Leichtigkeit der Schlusschor des Oratorio de Noel „Tollite hostias“ von Camille Saint-Saens. Kinder- und Jugendchor sorgen für Farbkleckse Ein Kontrapunkt folgte mit dem Auftritt des Kinderchors „let’s fetz“. Der neu gegründete Kinderchor bewältigte seinen ersten großen Auftritt mit Bravour und begeisterte mit freudigem und lebendigem Auftreten. Mit Bewegungen verbunden und am Klavier begleitet von Renate Epking, wurde die Darbietung zu einem weiteren Farbklecks im bunten Programm des Konzerts, was mit reichlich Beifall belohnt wurde. Überzeugend wurden die solistisch von Sabine Fräulin vorgetragenen Werke dargeboten. Nochmals zurückgekehrt in die romantische Epoche, begeisterte sie mit stimmlich anspruchsvollen Werken wie dem Gebet von Ferdinand Hiller, der Kirchenarie „Se i miei sospiri“, „Ave Maria“ von Pietro Mascagni und dem „Agnus Dei“ von Georges Bizet. Brillant vorgetragen und von Lubomir Zovic am Klavier begleitet kam die ganze Schönheit und Bandbreite ihrer hohen Sopranstimme zur Geltung. Der Jugendchor „singout“ setzte mit Spirituals und Gospels einen weiteren Akzent. Mit klarer Intonation trugen die sieben Jugendlichen gekonnt „Amazing grace“, „Oh happy day“, „Heaven is a wonderful place“ sowie „Du bist heilig“ von Per Harling vor – vom Publikum gab es dafür begeisterten Applaus. Als Höhepunkt des Kirchenkonzerts folgte die Mainzer Messe von Thomas Gabriel, die vom Projektchor zusammen mit dem Jugendchor „singout“ und einer eigens dafür zusammen gestellten Band vorgetragen wurde. Gospelmesse Höhepunkt des Kirchenkonzerts Die Mainzer Messe, eine deutsche Gospelmesse, ist geprägt von einer starken Rhythmik und tonaler Vielfalt, auch innerhalb der einzelnen Messteile. So war das Kyrie der Einstieg in die Welt der Gospelmusik. Die drei Bläser Maximillian Epking (Trompete), Petra Zimmermann (Saxophon) und Till Saltenberger (Euphonium) zusammen mit Lubomir Zovic (Keyboard) und Hanno Saltenberger (Schlagzeug) kündigten mit ihrem souveränen Intro die Leichtigkeit und Lebendigkeit des Gesamtwerks an. Der Chor unter der Leitung von Renate Epking hatte im „Gloria“ textlich schwierige und im „Sanctus“ rhythmisch anspruchsvolle Passagen zu bewältigen, was aber lobenswert gemeistert wurde. Gekonnt vorgetragen wurde im „Agnus Dei“ das Solo des Euphoniums von Till Saltenberger. Der katholische Kirchenchor Bamlach hatte nach den Sommerferien zum Projektchor eingeladen. Mit dieser Verstärkung und der Unterstützung des Jugendchors „singout“ ergab sich ein chorisch starkes und vitales Klangergebnis, das überaus erfrischend auf die voll besetzte Kirche wirkte. Der begeisterte Applaus am Ende des Konzerts brachte dies deutlich zum Ausdruck.