Bad Bellingen Voll Wortwitz und Situationskomik

Weiler Zeitung
Versöhnlich ist die Stimmung – bis der Verdacht auftaucht, auf den Tellern liegt der Hase des Bürgermeisters: (v. links) Guido Palmer, Maximilian Epking, Franziska Männlin, Susi Weh, Horst Werner (stehend) und Dietmar Bächlin. Foto: Gottfried Driesch Foto: Weiler Zeitung

Theatergruppe Bamlach : Umjubelte Premiere der Laienspielgruppe / Komödie um Streithähne

Von Gottfried Driesch

Birgt Bamlach einen Kulturschatz ungeahnten Ausmaßes? Oder wird das kleine Dorf womöglich zum Wallfahrtsort? Die verfeindeten Hauptfiguren Bürgermeister und Pfarrer mahlen sich in der Komödie „Wunder, Zoff und Zunder“ in der Bamlacher Festhalle bereits die kühnsten Träume aus.

Bad Bellingen-Bamlach. Unter viel Lachern und Szenenapplaus ging am Freitag die Premiere der Komödie „Wunder, Zoff und Zunder“ von Bernd Gombold in Bamlach über die Bühne. Die Theatergruppe Bamlach brannte ein wahres Feuerwerk an Wortwitz und Situationskomik ab.

Die Gärten von Bürgermeister Hans Dampf (gespielt von Horst Werner) und Dorfpfarrer Josef Keusch (Dietmar Bächlin) grenzen aneinander. Seit undenklichen Zeiten liegen die beiden im Clinch. Der Hund des Bürgermeisters verrichtet sein Geschäft im Kirchengarten, während die Katze des Pfarrers das ihre im Garten des Bürgermeisters hinterlässt. Außerdem weigert sich der Bürgermeister beharrlich, Geld für die notwendige Sanierung der Kapelle locker zu machen.

So gibt ein Wort das andere. Die Haushälterin des Pfarrers, Maria (Susi Weh), versucht, schlichtend zu vermitteln.

Den Bürgermeister plagen auch noch private Sorgen. Seine Tochter Tina (Franziska Männlin) will den geschiedenen Sohn des Bürgermeisters der Nachbargemeinde, Thomas (Maximilian Epking) heiraten.

Der Streit um die Kapelle spitzt sich zu, als die reiche Heidrun von Zickenbach (als Überraschungsgast gespielt von Doris Räuber, im Zivilleben Geschäftsführerin der Bade- und Kurverwaltung Bad Bellingen) das Grundstück der Kapelle kaufen möchte. Sie will diese abreißen und sich dort eine Villa bauen. Bürgermeister und Pfarrer beschließen, den Kaufpreis von 150 000 Euro untereinander aufzuteilen.

Den Abriss möchte Thomas verhindern. Um die beiden Streithähne dennoch wieder zusammenzubringen, greift er zu einer List. Er streut das Gerücht, dass in der Kapelle, vom Putz verborgen, sich ein weltberühmtes Fresko von Michelangelo befände. Dann weint die Madonna in der Kapelle plötzlich Tränen.

Bürgermeister und Pfarrer sehen bereits ungeahnte Möglichkeiten für den Tourismus auf sich zukommen. Später stellt sich heraus, dass der Gemeindearbeiter Franz (Guido Palmer) die Tränen durch einen undichten Schlauch verschuldet hatte. Für weitere komische Situationen sorgte die Witwe Gerda (Claudia Fräulin), die ihren verstorbenen Mann auf seltsame Weise betrauerte.

Das Publikum in dem mit gut 200 Zuschauern vollbesetzten Saal war außer Rand und Band. Immer wieder unterbrachen Lacher und Applaus die in Mundart gespielte Komödie. Gespielt wurde in einer prachtvollen Schwarzwaldhaus-Kulisse, die zuletzt vor mehr als 25 Jahren benutzt worden sei. Für die Regie zeichnete wieder einmal Monika Morath verantwortlich. Sie ließ ihren Schauspielern alle Möglichkeiten, sich zu entfalten. In drei Monaten wurden 22 Proben absolviert.

Die Theatertradition in Bamlach reicht bereits über 40 Jahre zurück. Die örtlichen Vereine wechseln sich bei den jährlichen Aufführungen ab, diesmal war der Radfahrverein (RV) „All Heil“ Bamlach zuständig.

n Weitere Aufführungstermine sind am Donnerstag, 5., und Samstag, 7. Januar. Aber nur für den 5. Januar sindnoch einige wenige Restkarten an der Abendkasse verfügbar.

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