Warum Staufen den Beinamen „Faust-Stadt“ trägt

Bad Bellingen/Efringen-Kirchen. Die CDU-Senioren Union Bad Bellingen und Efringen-Kirchen haben unter der Führung von Doris Bertsch einen Ausflug nach Staufen gemacht. Das Städtchen leitet seinen Namen vom germanischen „stauf“ = Becher her, da der bereits 770 urkundlich erwähnte Burgberg einem umgestülpten Glas ähnelt. Die Burg – Sitz der Freiherren von Staufen – war von den Zähringern zum Schutz des Bergbaus, hauptsächlich des Silberabbaus, im Bereich des heutigen Staufen und im Münstertal errichtet worden.

Staufen wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach zerstört, zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Das Städtchen ist aber nach altem Stil wieder erstanden. Das Rathaus, viele Häuser, der Marktplatz und die kleinen Gässchen versetzen Besucher in frühere Zeiten.

Der Sage nach ist im Jahr 1539 ein gewisser Dr. Faustus im Gasthaus „Löwen“ – bei Experimenten, um für seinen Auftraggeber, den Freiherrn von Staufen, Gold herzustellen – in die Luft geflogen. Man sagt, der Teufel habe ihm das Genick gebrochen. Darum trägt Staufen auch den Beinamen „Faust-Stadt“.

Das aktuelle Unglück erfährt die Stadt seit zehn Jahren, ausgelöst durch Bohrungen zur Gewinnung von Erdwärme. Dabei sind gipskeuperhaltige Erdschichten mit Wasser in Berührung gekommen, der Boden hat sich um bis zu 60 Zentimeter gehoben, und in mehr als 260 Häusern und Gebäuden bildeten sich – teils armdicke – Risse. Ein Millionenschaden, den die Gemeinde Staufen allein nicht schultern kann.

Nach der Stadtbesichtigung wurde in der Berggaststätte St. Gotthard eingekehrt. Mit einem kleinen „Dankeschön-Präsent“ durch den Vorsitzenden für die exzellente Führung und mit einem herzlichen Applaus der Teilnehmer ging der interessante und kurzweilige Nachmittag zu Ende.