Einsatzleiter ist Bad Bellingens Gesamtkommandant Marco Maier, eine kurze Besprechung mit den Kommandanten der Nachbarwehren findet vor den Thermen statt. Hier leistet der Laufplan wichtige Hilfe, der für Notfälle am Gebäude für Rettungskräfte hinterlegt ist. Er beschreibt kritische Bereiche, Türen und Zugänge sowie die Technikräume im Keller. Techniker Mario Anders ist vor Ort und kann Einzelfragen beantworten, wenn es Rückfragen der Einsatzkräfte gibt.
Mancher Badegast ignoriert die Übung
Zeitgleich werden Schläuche ausgerollt und an die Hydranten angeschlossen. Atemschutzgeräteträger dringen in die verrauchten Umkleiden vor. Mittlerweile wird angenommen, dass sich noch zehn Personen im Gebäude aufhalten. Im Bereich der Kabinen werden die Atemschutzgeräteträger schnell fündig. Eine junge Frau liegt auf dem Boden und ist bewusstlos. Ein weiterer Bewusstloser wird von Feuerwehrmännern derweil schon auf einer Trage Richtung Kurhaussaal gebracht – dort wäre im Echtfall die Notfallzentrale des DRK lokalisiert.
Neugierige sammeln sich vor der Therme – und, kaum zu glauben, es gibt Badbesucher, die trotz Blaulicht, Löschfahrzeugen und ausgerollten Schläuchen im Foyer und trotz der Anwesenheit vieler Atemschutzgeräteträger, ungerührt ins Foyer spazieren und die Therme besuchen wollen. Die Mitarbeiter und Thermen-Geschäftsführerin Doris Räuber sind einigermaßen sprachlos angesichts dieser Dreistigkeit.
Gebäude wird mehrfach abgesucht
Rund eine Stunde nach der ersten Alarmierung ist die Übung abgeschlossen. Der simulierte Brand ist gelöscht. Alle Räume wurden drei Mal abgesucht, zum Schluss, im dritten Durchgang, mit Wärmebildkameras.
Im Foyer findet die erste Besprechung nach der Übung mit einer spontanen Bestandsaufnahme statt. „Die Zufahrt muss geklärt, der Laufplan an seinem Platz und Schlüssel hinterlegt sein – das war hier der Fall“, ergänzte Florian Sattler, Abteilungskommandant von Schliengen.
Doris Räuber sieht viele interessante Ansätze für Gespräche mit den Angestellten und bietet den rund 60 beteiligten Feuerwehrleuten überdies Führungen durch Therme und Technikräume an. „Natürlich mit dem anschließenden Badbesuch für die Feuerwehr“, lädt sie ein. Diese Idee kommt bei den Einsatzkräften bestens an. Sie sind auf Insider-Informationen für Rettungskräfte gespannt.