Bei den kleineren Kommunen gebe es noch viel Abstimmungsbedarf, berichtete Gemeindetagspräsident Roger Kehle. „Vielen Lehrern und Eltern ist noch nicht klar, was möglich ist und was nicht“. Kommunen und Schulen bräuchten noch zusätzliche Informationen. „Eine Handreichung wäre sinnvoll“, so Kehle.
Wie viele Ganztagsschulen genehmigt werden, ist noch offen. Eine Entscheidung falle erst, wenn die endgültige Zahl der Bewerbungen vorliege, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums. Dann sei klar, wie viele zusätzlichen Lehrerstunden notwendig seien. Zusätzliche Stellen werden nicht geschaffen – im Gegenteil. Wegen des Schülerrückgangs sollen in diesem Jahr 1200 Stellen wegfallen. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) hatte wegen der kurzen Bewerbungsfrist erst zum Schuljahr 2015/16 mit einer größeren Bewerbungswelle gerechnet.
Ein Teil der 200 Interessenten sind bereits Ganztagsschule – aber mit ungünstigeren Bedingungen. Sie haben weniger Lehrerstunden für das Nachmittagsangebot als die künftigen Ganztagsschulen und arbeiten vor allem mit außerschulischen Kräften, wie Übungsleitern aus Sportvereinen, Musikschullehrern oder Jugendbegleitern. Diese können auch weiter mitarbeiten. Bis zu 50 Prozent der Mittel für die zusätzlichen Lehrer können ausbezahlt werden und für diese oder auch Betreuung vor und nach der Ganztagsschule verwendet werden.