Badenweiler. Die gemeinsame Bewältigung eines Großunfalls übten Kräfte des Polizeipräsidiums Freiburg, des DRK Müllheim, des Malteser-Hilfsdiensts Münstertal sowie Sanitätseinheiten des Bevölkerungsschutzes. Kurz nach 7 Uhr wurde durch zwei Notrufe bei der Integrierten Leitstelle und dem Führungs- und Lagezentrum der Polizei in Freiburg die Übung begonnen. Ein vermeintlicher Ersthelfer meldete, dass sich zwischen Badenweiler und Britzingen, auf der Schwärze Straße, ein Sturz einer Fahrradgruppe mit 14 Personen ereignet hat. Für die ersten Kräfte von Rettungsdienst und Polizei stellte sich ein großes Ausmaß an schwerverletzten und beteiligten Personen dar. Die Helfer mussten sich um Nachforderungen weiterer Einsatzkräfte, Koordination der Fahrzeuge sowie um die schnelle Erstbeurteilung und Behandlung der Verletzungen kümmern. So muss etwa der erste Notarzt oder Notfallsanitäter innerhalb von 30 bis 60 Sekunden je Patient eine so genannte Erstsichtung durchführen, was eine große Herausforderung darstellt. Der primär leitende Rettungsassistent dieser Übung, Jascha Sinkewitsch, koordinierte die beginnenden Rettungsarbeiten, bis er durch die anrückenden Führungskräfte, Leitender Notarzt Joachim Koster und Organisatorischer Leiter Rettungsdienst Florian Kessler, abgelöst wurde. Die ersten zehn bis 15 Minuten entscheiden maßgeblich über den Einsatzerfolg. In der so genannten „Mangelverwaltung“, dem Defizit zwischen Helfern und Patienten, gilt es schnellstmöglich die am schwersten Verletzten herauszufiltern und entsprechend zu versorgen. Die Disponenten unter der Leitung von Leitstellen-Koordinator German Hummel organisierten mehrere Rettungshubschrauber, fragten die Aufnahmekapazitäten der Kliniken ab und organisierten die weiteren notwendigen Einsatzkräfte. Die Kräfte der Polizei Müllheim und der Verkehrspolizei Freiburg unterstützten in der Erstphase auch bei Erste-Hilfe-Maßnahmen. Zudem galt es, die Absicherung der Einsatzstelle, die Befragung von Zeugen und Ermittlungen zum Unfallhergang zu gewährleisten. Vor der Übung wurden die Opfer durch die Gruppe „Realistische Unfalldarstellung“ des DRK-Ortsvereins Müllheim speziell geschminkt und eingewiesen. Dies forderte die Kräfte dermaßen, dass sich viele wie in einem realen Einsatz fühlten. Walter Veeser von der Verkehrspolizei, der die Übung mit organisierte, war zufrieden mit der guten und reibungslosen Zusammenarbeit mit den Rettungskräften. Innerhalb von eineinhalb Stunden schafften es die Übungsteilnehmer, die alle bis zur Alarmierung über das konkrete Szenario nichts wussten, alle Patienten zu versorgen und abzutransportieren.