Badenweiler Junge Ärzte auf’s Land bringen

Weiler Zeitung
Mit der Idee soll die hausärztliche Versorgung in der Region gesichert und eine Unterversorgung auf dem Land verhindern werden. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Nachwuchs-Suche: Initiative von AOK und Landratsamt

Markgräflerland. Mit ihrer Kooperation „Ein Date mit dem Markgräflerland“ haben die AOK Südlicher Oberrhein und das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald eine Idee auf den Weg gebracht, die die hausärztliche Versorgung in der Region sichern und eine Unterversorgung auf dem Land verhindern soll.

Für dieses Wochenende wurden junge Mediziner, die ihr Studium bereits absolviert haben und sich in der Weiterbildung für Allgemeinmedizin befinden, zu einem Kennenlern- und Informationswochenende nach Badenweiler eingeladen. „Ziel ist es, das Markgräflerland als interessanten und attraktiven Arbeits- und Lebensraum zu präsentieren – das ,Date mit dem Markgräflerland’ soll Lust auf die Region machen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein, und Fritz Ramsaier, Leiter des Dezernats Gesundheit und Versorgung beim Landratsamt, konzipierten das Wochenende, zu dem ins Hotel „Fini Resort“ in Badenweiler eingeladen wurde.

Gut zwei Drittel der niedergelassenen Ärzte in der Region sind 55 Jahre und älter, etwa jeder dritte ist über 60 Jahre alt. Bei vielen ist die Nachfolge noch völlig unklar. „Deshalb haben wir nach einem Weg gesucht, Nachwuchsmediziner, engagierte Ärzte und andere Akteure in der Region zusammenzu bringen“, sagt Schweizer.

Der Generationswechsel mache auch vor den Ärzten nicht halt. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Zahl der Gemeinden, in denen Ärzte keinen Nachfolger für ihre Praxen finden, steigen wird. Das stellt Ärzte und Patienten gleichermaßen vor große Herausforderungen“, erklärt Schweizer.

Die Studenten und ihre ebenfalls eingeladenen Partner erwartet laut Pressemitteilung ein kostenfreies Informations- und Kulturwochenende, bei dem sie auf Vertreter des Gesundheitswesens und Akteure aus der Region treffen werden. „Wir möchten aber nicht nur die hervorragenden beruflichen Perspektiven aufzeigen und wie gut die Netzwerke in der medizinischen Versorgung funktionieren, wir möchten insgesamt zeigen, wie hoch die Wohn- und Lebensqualität im Markgräflerland ist“, ergänzt Ramsaier. Es werde auch darum gehen, die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten zu entdecken und Kinderbetreuungsmöglichkeiten kennen zu lernen.

„Der Arztberuf wird zusehends weiblicher, viele Ärztinnen möchten in Teilzeit arbeiten“, erklärt Wilhelm Niebling, Leiter des Lehrbereichs Allgemeinmedizin an der Uni Freiburg und selbst Hausarzt in Titisee-Neustadt. „Deshalb ist dies für viele Ärztinnen und für junge Familien eine ganz zentrale Frage“. Und da eine Standortentscheidung meist eine partnerschaftliche Entscheidung sei, wurden auch die Partner eingeladen.

Bei der Veranstaltung wird ein niedergelassener Hausarzt über seinen beruflichen Einstieg im Markgräflerland berichten, anschießend werden die Jungmediziner einige niedergelassene Ärzte in deren Praxis besuchen. Am zweiten Tag stehen Fachvorträge und Erfahrungsberichte auf dem Programm, außerdem wird der Geschäftsführer der AOK Versorgungsmodelle in Baden-Württemberg vorstellen.

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