Badenweiler. Badenweilers Ehrengast 2014 heißt Professor Norbert Miller. Mit dieser Auszeichnung würdigen der Kurort sowie die Badenweiler Thermen und Touristik GmbH (BBT) das große Engagement des in Berlin lebenden Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaftlers bei den Römerbad Colloquien. Zwischen 1986 und 2007 hatte er diese bundesweit bekannte Veranstaltungsreihe mit zehn viel beachteten Vorträgen bereichert. Seit zwölf Jahren verleihen die Gemeinde und die BTT den Titel „Ehrengast Badenweiler“. Damit werden Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur ausgezeichnet, die durch ihre Anwesenheit und ihr Wirken in und für Badenweiler den Namen und die Bedeutung des Heilbades im Dreiländereck in die Welt hinaustragen. „Mit der Kür von Prof. Norbert Miller ist es uns gelungen, die Liste unserer Ehrengäste um eine weitere renommierte Persönlichkeit zu bereichern“, betonen Bürgermeister Karl-Eugen Engler und BTT-Geschäftsführer Michael Schmitz. Miller, Jahrgang 1937, ist einer der renommiertesten Literaturwissenschaftler unserer Zeit. Seine akademische Laufbahn beginnt mit einem Studium der Literatur- und Musikwissenschaft sowie Kunstgeschichte in Frankfurt/Main und Berlin. Anschließend war er von 1962 bis 1965 als Assistent an der Universität Frankfurt/Main tätig. Ab 1973 hatte Miller ein Ordinariat für Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Berlin inne, bis 2004 war er geschäftsführender Direktor des Instituts für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte. Seit 2006 ist er emeritiert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“, eine der bedeutendsten deutschen Literaturzeitschriften, und der Münchner Ausgabe der Werke Goethes. Als Autor veröffentlichte er unter anderem „Der Wanderer. Goethe in Italien“ (2002) und zuletzt im Jahr 2012 „Fonthill-Abbey. Die dunkle Welt des William Beckford.“ Im Jahr 2010 wurde er mit dem Deutschen Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung ausgezeichnet und erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Verbindung zu Badenweiler kam über den im Jahr 2012 verstorbenen Prof. Peter Wapneswki zustande. Der Germanist und Gründer der Römerbad Colloquien hatte Miller im Jahr 1986 zu einem Vortrag bei den Colloquien nach Badenweiler eingeladen. Von Wapnewski, im Jahr 2003 selbst der zweite Ehrengast, ist noch folgendes Bonmot über den neuen Ehrengast erhalten: „Miller kann leicht fünf Professuren aushalten.“ Die Themen seiner zehn Vorträge sind ein eindrucksvoller Beleg dafür. Sie glichen immer einem spannenden Streifzug durch die Literatur-, die Musik- und die Kunstwissenschaften. Bei der feierlichen Preisverleihung, die am Sonntag, 5. Oktober, um 18 Uhr im Kurhaus Badenweiler stattfindet, wird Professor Dr. Peter Raue, ein bekennender „Bewunderer“ von Miller, die Laudatio halten. Raue ist renommierter Rechtsanwalt in Berlin und Honorarprofessor für Urheberrecht an der FU Berlin. Als Kunstmäzen hat er einen prägenden Einfluss auf den Kulturbetrieb der Hauptstadt. Auch in Badenweiler ist der Laudator kein Unbekannter. Er war langjähriger Gast bei den Römerbad Colloquien, ist hier aufgewachsen und auch seine heutige Ehefrau Andrea Gräfin Bernstorff verbrachte die Kindheit in Badenweiler. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgt das Amenda Streichquartett Freiburg mit Vivica Percy und Gunnar Persicke, Violine, Jean-Christophe Garzia, Bratsche, und Markus Tillier, Violoncello. Zum Abschluss lädt Badenweiler die Gäste zum Sektempfang ein.