Basel Art Basel startet mit guten Verkäufen

Die Oberbadische

Kunstrausch: Noch bis Sonntag ist die weltweit wichtigste Kunstmesse für das Publikum geöffnet

Von Veronika Zettler

Basel. Seit Anfang der Woche ist Basel wieder im Kunstrausch. Waren die ersten Tage den sogenannten VIPs vorbehalten (wir berichteten) – vor allem betuchten privaten Kunstsammlern aus der ganzen Welt – hat die Art Basel seit Donnerstag auch für die breite Öffentlichkeit ihre Türen geöffnet. Zentrum des Events ist wie immer die Basler Messe, wo – als Herzstück – knapp 300 Galerien aus 35 Ländern Werke von über 4.000 Künstlern zeigen.

Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen

Bei der 48. Ausgabe der Art sind die Sicherheitsvorkehrungen umfangreicher denn je. Es werden Körperscanner eingesetzt, die vor jedem Eintritt durchlaufen werden müssen. Zahlreich vertreten sind Polizisten, Security, Wachpersonal und Aufsichten.

Bei der privaten Schau für das Käuferpublikum am Dienstag ist der Andrang stellenweise so groß, dass an kontemplative Kunstbetrachtung nicht zu denken ist. Die ist freilich auch nicht Hauptzweck der Veranstaltung. „Heute wurden einige bedeutende Werke verkauft“, entkräftet Art-Chef Marc Spiegler die Frage nach einem mutmaßlich schrumpfenden Kunstmarkt.

Knackiges Beispiel: Die Galerie Hauser & Wirth verkaufte am Dienstag für rund 15 Millionen Dollar das Gemälde „Scared Stiff“ von Philip Guston. Jürg Zeltner, Präsident von UBS Wealth Management (UBS ist größter Sponsor der Art), bestätigt: „Money is worth less“, Geld ist heute weniger wert. Tausende seiner Klienten fänden in der Art Basel eine Plattform, wo sich Investition mit Passion verbinden ließe.

Smartphones im Dauereinsatz

Vor lauter Wald noch einzelne Bäume zu sehen, das wird auf diesem exklusiven Basar zur Herausforderung. Auf Tausenden von Quadratmetern reiht sich in einem Labyrinth aus Stellwänden Werk an Werk. Es sind reichlich große Namen vertreten, bei den Künstlern wie bei den Galerien.

Gartenschlauch und Jägermeister

Die Profis kennen die Spielregeln und arbeiten sich zielstrebig durch. Auffallend ist, dass die meisten Besucher mit gezücktem Smartphone unterwegs sind. Per Handy wird fotografiert und kommuniziert, was das Zeug hält – das ergibt ein komplett anderes Bild als noch vor zehn Jahren. Da freut man sich, wenn der Blick einfach mal kunsthalber hängen bleibt. Zum Beispiel an Kehinde Wileys „Heiliger Maria“ in Gestalt eines dunkelhäutigen Mannes im Rapperlook, gestaltet wir ein Kirchenfenster.

Dass die Kunst, wie Marc Spiegler meinte, mehr denn je Bezug auf das politische Weltgeschehen nehme, bestätigt sich dem Betrachter eher im Bereich „Unlimited“ mit großflächiger Kunst, beim Galerien-Rundgang aber nur vereinzelt – so zum Beispiel bei Francesco Arenas Installation „Orizzonte“ mit Metallbalken und Erde aus einem Flüchtlingslager auf Lampedusa.

Dagegen gibt es für die erwarteten 95 000 Besucher viel Gelegenheit zum Schmunzeln. Zum Beispiel bei Urs Fischers Knetvariante von Rodins „Der Kuss“ – die Besucher dürfen das Werk mit eigenen Händen verändern. Auch findet sich wieder das ein oder andere aus der Kategorie „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Ein Rollstuhl mit Gartenschlauch entpuppt sich als Artwork von Andreas Slominski. Und Obacht: Der Tisch voller Jägermeister-Fläschchen ist leider nicht zur Stärkung gedacht. Es handelt sich um den „Table Matematica“ von Yuki Kimura.

  Art Basel. Bis Sonntag täglich von 11 bis 19 Uhr. Infos: www.artbasel.com.

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