Die Politik begrub das AKW-Projekt 1988, an dessen Ende die Energiewende steht. Die Gewaltfreie Aktion Kaiseraugst (GAK) kündigte die Besetzung nur zwei Tage im Voraus an. Das Motto lautete: „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv.“ Es war eine Protestaktion, Jahrzehnte bevor es Internet oder Smartphones gab, um die Menschen zu mobilisieren. Die GAK-Aktivisten profitierten vom Überraschungseffekt, die Bauherren veranlasste die Aktion, die Bauarbeiten vorläufig einzustellen.
Die Aktivisten stießen in der Region Basel – anders als im Standortkanton Aargau – auf breite Unterstützung. Am ersten Sonntag nach der Besetzung reisten 15 000 Demonstranten an, das war der Anfang einer Volksbewegung. Tausende von Bewohnern der Region engagierten sich in Bürgerinitiativen gegen das AKW, Hunderte waren ständig auf dem besetzten Gelände anwesend. Auf politischer Ebene unterstützten die Kantonsparlamente beider Basel die Opposition gegen das AKW. Am 11. Juni 1975 beschloss dann eine von rund 3000 Personen besuchte Vollversammlung den Abbruch der Besetzung. Zuvor hatte eine Vermittlerdelegation von SP-Nationalräten die Zusicherung von Bundesrat Willy Ritschard erreicht, eine Besetzergruppe zu Verhandlungen zu empfangen.