864 Patienten hätten auf engstem Raum ausharren müssen, während an der Oberfläche das Überleben nach einem Atomkrieg vielleicht unmöglich gewesen wäre, wie Birrer nachdenklich sagt. Die darüberliegende Zivilschutzanlage hätte zudem rund 3000 Menschen Platz bieten können, wovon etwa die Hälfte für das medizinische Personal gewesen wäre. Zum Betrieb des Krankenhauses gehört auch ein komplett ausgestattetes Labor, eine Notaufnahme samt Röntgenraum sowie Sterilisationsräumlichkeiten, die seit wenigen Tagen verwaist sind, aber noch bis vor kurzem voll einsatzbereit waren. „Die Anlage wurde stets gewartet und die Liegestationen immer auf dem neuesten Stand gehalten“, erläutert der Krankenhausmitarbeiter. Auch eine Küche samt holzvertäfeltem Speisesaal, der an eine Berghütte erinnert, sind Teil der Gops. Mit Vorhängen verzierte Fenster sollen ein Gefühl von Geborgenheit und Normalität vermitteln. Birrer öffnet die Fenster. Anstatt auf ein idyllisches Bergpanorama fällt der Blick aber auf eine graue Betonwand, an welcher der Plan der 145 Meter breiten und 51 Meter langen Anlage hängt. Deren Lüftungssystem ist ebenso intakt wie die Filteranlage, die die Luft von chemischen Kampfstoffen oder radioaktivem Niederschlag hätte reinigen sollen. Der Kalte Krieg ist vorbei und die einst 17 Millionen Franken teure Anlage wird nun abgewickelt. Arbeiter sind in den Gängen unterwegs und schaffen alle Einrichtungsgegenstände raus, die für den Ernstfall vorgesehen waren. Ein Ernstfall, der nie eingetreten ist.