Das Atomkraftwerk war erst am Freitagabend nach einem halbjährigen Stillstand wegen oxidierter Brennstäbe wieder ans Netz gegangen. Einen Zusammenhang mit dieser Abschaltung gibt es laut Mitteilung vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) nicht. Bei der Inbetriebnahme des AKWs wurden Funktionstests durchgeführt, um die Anlage sukzessive auf Betriebsleistung zu bringen, wie der Betreiber mitteilte. Weil die Abgasanlage nicht ordnungsgemäß funktionierte, wurde das AKW wieder manuell abgeschaltet und geordnet heruntergefahren. Eine Sprecherin teilte auf Anfrage der Nachrichtenangentur sda mit, dass nach einem längeren Stillstand Korrekturmaßnahmen beim Hochfahrprozess zu erwarten seien. Auch das ENSI schreibt, dass es nicht außergewöhnlich sei, wenn es beim Wiederauffahren eines Kernkraftwerkes zu solchen Ereignissen komme.
Heute Abend soll das Kernkraftwerk wieder ans Netz gehen. Die Freigabe für den Leistungsbetrieb beunruhigt nicht nur Umweltorganisationen und Parteien. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Berliner Umweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, kritisierte am Samstag die Entscheidung des ENSI. Es sei „bedauerlich“, dass das Kraftwerk wieder ans Netz gehen dürfe, „obwohl die Ursachen für die Schäden an den Hüllrohren nicht restlos aufgeklärt zu sein scheinen“. Nach ihren Angaben hat ihr Ministerium um ein Gespräch mit dem ENSI gebeten, um die technischen Hintergründe für die Entscheidung „nachvollziehen“ zu können.