Basel Besucherrekord auf dem Hügel

Die Oberbadische

Festival: Mehr als 3500 Besucher beim 17. „HillChill“ im schweizerischen Riehen

Von Martina Proprenter

Den Auftakt der Sommerferien feiern oder einfach ein gemütliches Wochenende bei einem Festival der besonderen Art erleben: Das „HillChill“ in Riehen knackte am vergangenen Wochenende mit der 17. Auflage gleich mehrere Rekorde.

Die Mauern rund um den altehrwürdigen Sarasinpark im Herzen Riehens bebten unter den Beats der Livemusik. Bei Anbruch der Dunkelheit schwemmte die Tram im regelmäßigen Abstand Feierfreudige aus der Schweiz den schweren schwarzen Eingangstoren entgegen, durchmischt mit Radfahrern von Deutscher Seite, denn das Festival der besonderen Art ist beidseits des Rheins beliebt.

Einer der Hauptgründe dafür ist das Grundprinzip: „Pay as you like“, das von den bescheidenen Anfängen 2001 übrig geblieben ist. Wer es den Besuchern überlässt, wie viel Eintritt sie zahlen möchten, stößt zwangsläufig auch auf extreme Sparfüchse. „Es waren auch schon Besucher da, die fünf Rappen zahlen wollten“, erzählt Toby Abt vom OK. Was unverschämt klingt, genüge aber dennoch, um eingelassen zu werden. Um am Ende des Festivals aber auf „eine solide Null“ zuzusteuern, sind die Helfer an den Kassen geschult, erklären etwa, dass das gesamte Helferteam – diesmal waren es 84 – ehrenamtlich arbeitet, die 25 Bands für ihre Auftritte aber gut bezahlt werden. Am Ende halten sich die wenig und die viel gezahlten Beträge meist die Waage, so Abt, denn das OK verlässt sich darauf, dass gut Verdienende die Schüler und Azubis mitfinanzieren.

Einer der Publikumsmagnete am Freitagabend war „Faber“, ein vielversprechender Newcomer der Schweizer Popszene. Der Singer-Songwriter begeisterte mit schnorrigen hochdeutschen Texten zu Rhythmen, die einfach Spaß machen. Als Kontrast zur dichtgedrängten Menge vor der Bühne bot sich das weitläufige Gelände des Parks an. Ob etwas abseits auf Bierbänken, gemütlich vor Feuerstellen oder liegend im Gras: Das „Chillen am Hill“ wird wörtlich genommen. Damit trotz ausgelassener Stimmung und nach literweise gezapftem und eigens fürs Festival gebrautem Bier – am Ende waren es 2820 Liter – der Park nicht leidet, waren fleißige Helfer unterwegs, verteilten mehrere tausend Einwegaschenbecher aus Glasphiolen.

Dominierte am Freitagabend noch das eher jüngere Partypublikum, kamen am Samstagnachmittag auch viele Familien, während sich die Eltern an den Essensständen umsahen, spielten die Kinder im Gras. Seit letztem Jahr ist zudem eine zweite, kleinere Bühne außerhalb des Festivals für alle Parkbesucher zugänglich. Zwischen zwei kleinen Teichen spielte am Sonntag unter anderem das Jazz & Swing Trio „Doom Bossa“ vor kleinem Publikum, begeisterte mit ruhigen Tönen und ausdrucksstarker Stimme.

Das Interesse am kleinen Open Air ist anhaltend groß, nicht nur bei den Besuchern, die Zahl der Bands die auftreten möchten, übersteigt die Kapazitäten des zweitätigen Festivals. Dank zahlreicher Helfer, die beim Aufbau Regen und Wind trotzen, kann Abt am Ende erneut ein positives Fazit der aktuellen Ausgabe ziehen: „Rückblickend können wir stolz sagen, dass es die bisher erfolgreichste Ausgabe in allen Bereichen in der Geschichte des 17-jährigen Festivals war.“

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