Basel Bis zur Premiere ist alles bereit

Die Oberbadische

Basel Tattoo präsentiert internationale Musikformationen

Die karg wirkende Messehalle mag rein atmosphärisch nicht der ideale Ort für eine Musikveranstaltung sein. Und doch: Als auf ein Kommando hin die gut 130 Mitwirkenden der königlichen Garde aus Norwegen loslegen, ist die passende Stimmung sofort da. Die Norweger treten als eine von insgesamt 23 Formationen beim Basel Tattoo in der Kaserne auf.

Von Adrian Steineck

Basel. Es wird laut hier in der Halle, hatte zuvor noch ein freundlicher Helfer gewarnt – und dann hallen die Trommeln der Norweger vom His Majesty The King’s Guard of Norway Band and Drill Team, so die offizielle Bezeichnung, beim gestrigen Probenbesuch wie Donnergrollen. Die Soldaten präsentieren zur Musik eine rasante, atemberaubend präzise Choreographie, bei der sie marschieren, ihre Gewehre schwingen und kreisen lassen und schließlich deren Läufe mit Flaggen verzieren.

Dass die Formation auch leisere Klänge beherrscht, wird bei einem norwegischen Volkslied deutlich, das ohne instrumentale Begleitung erklingt. Nicht minder ergreifend gerät eine Darbietung von Beethovens „Ode an die Freude“ in einem Arrangement für Pfeifer und Trommler. Als die Norweger ihren Auftritt beendet haben, röhren Motorräder durch die Halle. Das Reggimento Corrazieri, ein italienisches Garderegiment, präsentiert ein Drittel seines Auftritts am Basel Tattoo, der sich zu Fuß, zu Pferd und auf besagten Motorrädern abspielen wird. Das Besondere: Die Corrazieri, die für die Sicherheit des italienischen Staatspräsidenten verantwortlich sind, treten eigentlich nicht an Anlässen außerhalb ihres Heimatlandes auf, wie Produzent Erik Julliard im anschließenden Pressegespräch sagt.

Wie viel harte Arbeit es braucht, um die Bewegungsabläufe so spielerisch einfach aussehen zu lassen wie bei der königlichen Garde aus Norwegen, macht deren musikalischer Leiter Major Bjornar Braekker im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. „Das Schwierigste ist es, dass alles synchron abläuft“, sagt er. So müssen die 134 Soldaten und Offiziere immer gleichzeitig dasselbe tun, was beim Hantieren mit einem fünfeinhalb Kilo schweren Gewehr einiges an Konzentration voraussetzt. „Wenn einer etwas falsch macht, ist es nicht mehr synchron.“ In Bezug auf den Vorbereitungsstand zeigt sich Braekke zuversichtlich: „Wir sind noch nicht ganz so weit, wie wir es wollen, aber bis zur Premiere werden wir es sein.“

Überhaupt ist auch die zwölfte Auflage des Basel Tattoo international aufgestellt. Neben Formationen aus Norwegen und Italien treten Garden und Kapellen unter anderem aus Russland, Neuseeland und Australien auf. Eine weniger weite Anreise dürfte die Musique des Sapeurs–Pompiers de Paris haben, eine französische Gruppe, die bei Zeremonien der Feuerwehr aufspielt.

Ein Heimspiel haben schließlich die hauseigenen Formationen, also der Basel Tattoo Chor und die Basel Tattoo Garde, die ebenfalls wieder ihr Können demonstrieren. Produzent Julliard freut sich über die Teilnahme des Rekrutenspiels der Schweizer Militärmusik. „In diesem Bereich ist die Schweiz international konkurrenzfähig aufgestellt“, sagt der Produzent.

Erstmals wird auch das Publikum selbst abseits von Begeisterungsäußerungen und Applaus zum Teil der Aufführung. Über eine Smartphone-App können die Besucher sich an bestimmten Stellen mit stimmungsvollen Lichteffekten beteiligen.

Über mangelnde Resonanz können sich die Organisatoren auch bei der zwölfte Ausgabe des Basel Tattoo nicht beklagen. So seien die Aufführungen zu etwa 80 Prozent ausverkauft, sagte Julliard beim Pressegespräch. Es gebe also noch Karten.

Da nach dem Tattoo vor dem Tattoo ist, planen Julliard und sein Team bereits für die Tattoo-Ausgabe im kommenden Jahr. Diese findet vom 18. bis 28. Juli 2018 statt, der Vorverkauf beginnt am Freitag, 21. Juli.

Weitere Informationen: Der Basel Tattoo findet vom 21. bis 19 Juli in der Kaserne Basel, Klybeckstraße 1b, statt. Die Vorstellungen beginnen um 21.30 Uhr. Karten gibt es in den Geschäftsstellen der Oberbadischen, der Weiler Zeitung und des Markgräfler Tagblatts. Näheres unter www.baseltattoo.ch.

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