Basel Breite Nacken und kräftige Schultern

Die Oberbadische
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Traditionsveranstaltung: Eidgenössisches Schwingfest soll 2022 in Pratteln stattfinden

Von Michael Werndorff

Es ist das größte Sportereignis der Schweiz, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. Wenn es nach dem Willen des Nordwestschweizerrischen Schwingerverbands (NWSV) und denen beider Basel geht, soll Pratteln Austragungsort im Jahr 2022 werden.

Basel. Breite Nacken, kräftige Schultern und dicke Arme: Alle drei Jahre zelebriert die Alpenrepublik das Eidgenössische Schwingfest (ESAF). Es wäre das erste Mal überhaupt, dass der Kanton Baselland Austragungsort dieser Traditionsveranstaltung wird, wie die Verantwortlichen gestern im Rahmen einer Medienkonferenz betonten. Im Zentrum stand die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie für das ESAF am 27. und 28. August 2022. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind.

Es seien verschiedene Standortoptionen geprüft worden, erklärte Thomas Weber, Regierungspräsident Basel-Landschaft, der sich überzeugt zeigte, mit dem Festzentrum Leimen einen geeigneten Standort gefunden zu haben. Aesch und das Basler Joggeli als Austragungsorte sind aus dem Rennen. Was das Stadion angeht gab es eine Absage vom FC Basel, für das Gelände in Aesch legten die betroffenen Landwirte und Naturschützer ihr Veto ein. Jetzt setzen die Verantwortlichen alles auf eine Karte. „Die Landwirte spielen mit, und auch mit den Naturschutzorganisationen stehen wir in engem Kontakt. Mit im Boot sind zudem die Präsidentin der Bürgergemeinde Pratteln und der Gemeindepräsident von Pratteln“, sagte Weber vor den zahlreich vertretenen Medien. Überzeugt vom Erfolg einer Bewerbung um die Austragung zeigte sich auch Daniel Dreier, Präsident des NWSV.

Er geht fest davon aus, dass die Abgeordneten des Eidgenössischen Schwingerverbands sich im Frühling nächsten Jahres für Pratteln entscheiden werden, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Pratteln sei die Schnittstelle zwischen Stadt- und Landkanton mit einem starken Vereinsleben, wie Urs Lanz, Präsident des Basellandschaftlichen Kantonal-Schwingerverbands (BLKSV), den Austragungsort kommentierte.

In der Studie geprüft wurden unter anderem die Bereiche Naturschutz, Landwirtschaft, Verkehr und Sicherheit sowie Unterkünfte und auch das Finanzierungskonzept. Letzteres werde erst in einer späteren Phase konkretisiert, sagte Weber auf Nachfrage. Er setzt unter anderem auf ein breites Sponsoring.

In Sachen Naturschutz hieß es, dass die Flächen für das zentrale Festareal und den Campingplatz weitgehend frei von geschützten Naturobjekten sind. Einzige Ausnahme ist eine kommunal geschützte Hecke bei einem Geländepanzerhindernis, sagte Dreier. Die Vernetzungsachse vom Hülftengraben nach Westen Richtung Gebiet Blözen soll nach Ende des Großereignisses wiederhergestellt werden. Vertraglich geschützte Biodiversitätsflächen gibt es auf dem ganzen Festgelände keine, das bisher überwiegend als Ackerfläche genutzt wird, wie aus der Studie hervorgeht. Auf dem 30 Hektar großen Areal sei ausreichend Raum, das Festzentrum, die Arena, eine Verpflegungs- und Unterhaltungszelte sowie das Steinstoßen und das Public-Viewing unterzubringen, erklärte der Regierungspräsident. Darüber hinaus sei es verkehrstechnisch bestens gelegen, verwies er auf die Nähe zu Autobahnen, Bahn- und Tramtrasse. Damit möglichst viele Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, soll das Kombiticket-ÖV zusammen mit dem Eintritt angeboten werden, sprach Lanz von einem attraktiven Angebot.

Das Kernstück des ESAF „Baselbiet 22“ wird die Arena sein. Diese bietet Platz für 47 000 Besucher und entspricht der Arena des ESAF 2010 in Frauenfeld. An drei Tagen werden auf dem Festplatz insgesamt 175 000 Besucher erwartet.

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