Von Tim Nagengast Kreis Lörrach. Die Freiburger Staatsanwaltschaft, Zweigstelle Lörrach, ermittelt gegen den Bürgermeister aus einer Gemeinde im Markgräflerland wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsnahme. Laut Oberstaatsanwalt Otto Bürgelin laufen die Ermittlungen bereits seit Monaten. Es habe eine anonyme Anzeige gegeben, worauf man die Ermittlungen aufgenommen habe, sagt Bürgelin. Konkret geht es um Bauleistungen, die auf dem privaten Grundstück des Bürgermeisters unentgeltlich vorgenommen worden sein sollen. Dem Vernehmen nach sollen Baufirmen, die für die betreffende Gemeinde tätig waren, dabei unter anderem Elektroarbeiten am Swimmingpool des Bürgermeisters ausgeführt haben. Des Weiteren ermittelt die Staatsanwaltschaft auch wegen Untreue in Bezug auf die Abrechnung von Dienstreise- und Bewirtungskosten des Bürgermeisters. Otto Bürgelin verweist auf das laufende Ermittlungsverfahren, weshalb man die Vorgänge aus strafrechtlicher Sicht noch nicht abschließend bewerten könne. "Es ist unklar, wie weit die Vorwürfe greifen", unterstreicht Bürgelin im Gespräch mit unserer Zeitung. Man habe in dieser Sache einen "Insider" vernommen, dessen Hinweise nun konkretisiert werden müssten. Die Ermittlungen seien umfassend, weshalb Bürgelin nicht vor dem Herbst mit Ergebnissen rechnet. Gerade auch das Aufschlüsseln der Reise- und Bewirtungskosten sei sehr zeitaufwendig. Der unter Verdacht der Untreue und Vorteilsnahme stehende Bürgermeister war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Lörrach ist er jedoch über das Verfahren sowie die Vorwürfe in Kenntnis gesetzt worden und lässt sich anwaltlich vertreten. Laut Südwestrundfunk weist der betroffene Bürgermeister die Vorwürfe als haltlos zurück.