Basel Die Dinos sind los

Die Oberbadische
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Rieseneidechsen: Ausstellung macht Station auf Birsfelder Kraftwerkinsel

Von Adrian Steineck

Im Griff der Dinosaurier ist derzeit die Kraftwerkinsel in Birsfelden. Bis Anfang Juli sind dort 55 lebensgroße Nachbildungen der ausgestorbenen Riesenechsen zu sehen. In die Begeisterung über die prähistorischen Publikumslieblinge mischt sich aber auch Kritik an der Preispolitik.

Birsfelden. „Zwei Dinge werden ihren Reiz auf jede neue Generation niemals verlieren: Dinosaurier und Indianer“, sagt Roger Adolfsen. Er muss es wissen: Seine Agentur „World of Dinosaurs Schweiz“ ist Kooperationspartner der österreichischen Eventfirma World and Wonders Enterprises, die mit derzeit vier Dinosaurierausstellungen durch Europa tourt. Für die Schweizer Ausstellung ist Adolfsen verantwortlich.

Nun hat die im April 2015 von Wettermoderator Jörg Kachelmann und dem Gründer des Basler Senders „Radio Basilisk“ Christian Heeb lancierte, Onlineplattform Barfi.ch Kritik an den Preisen der Dino-Ausstellung geübt. 38 Schweizer Franken für eine Familienkarte, 16 Franken Eintritt für Erwachsene und acht Franken für Kinder ab dem dritten Lebensjahr – das ist nach Ansicht von Barfi.ch und von Nutzern der dazugehörigen Facebook-Seite ein teurer Spaß, der mit dem Gebotenen nicht im Verhältnis stehe. Hinzu kämen zu hohe Preise für Verpflegung und Merchandising-Artikel.

Roger Adolfsen, der die Schweizer Gastspiele der Saurier-Ausstellung seit 2009 betreut, sind die Argumente vertraut. Er höre immer wieder, dass die Preise zu hoch seien. „Aber wenn ich in Deutschland einen Lastwagen für den Transport brauche, kostet mich das gut 900 Euro weniger als in der Schweiz“, sagt er. Auch das Gelände sei in der Schweiz teurer als in Deutschland, ebenso die Löhne für das 16-köpfige Ausstellungsteam. In dem Preisgefälle zwischen Deutschland und der Schweiz liege auch begründet, dass eine Familienkarte in Dresden wie von Barfi.ch moniert für 24 Euro angeboten werden könne.

Erwachsene zahlen in Ostdeutschland neun Euro, Kinder sechs Euro. Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen in der Schweiz sieht Adolfsen die Preise als gerechtfertigt an.

„Eine Familienkarte ist für zwei Erwachsene und zwei Kinder, da finde ich 38 Franken vollkommen in Ordnung“, sagt er. Auch wenn er sehe, dass die Kugel Eis in der Schweiz vielerorts mit zwei Franken oder mehr zu Buche schlage, kann er die Kritik an den Preisen für Speisen und Getränke auf dem Ausstellungsgelände nicht völlig verstehen. „Die Kommentare, die wir zu hören kriegen, zeugen jedenfalls von Begeisterung.“

So hat die am 25. März eröffnete Ausstellung in knapp zwei Wochen bereits gut 6000 Besucher angelockt, welche die von Wissenschaftlern und Experten nach dem aktuellen Wissensstand gefertigten Modelle von Tyrannosaurus Rex, Velociraptor & Co. bestaunt haben. „Das Einzige, was Spekulation ist, sind die Farben der Dinosaurier, denn hier gibt es kaum belastbare Erkenntnisse“, sagt Adolfsen. Neben den Nachbildungen gibt es auch einen Dinosaurier zum Besteigen, und in einem Sandkasten können Kinder nach Dinoknochen graben. „Gerade für die jungen Besucher ist es toll, die Urzeittiere in voller Größe aus der Nähe sehen zu können“, beschreibt Adolfsen die Publikumsreaktionen. Die zeitlose Faszination für die Dinosaurier, die sich von „The Lost World“ (1925) und „King Kong“ (1933) bis zu „Jurassic Park“ (1993) und „Ice Age“ (2002) auch durch die Kinogeschichte zieht, scheint wie von Adolfsen eingangs konstatiert nicht abzuebben. Gerade der letztgenannte Animationsfilm habe dafür gesorgt, dass jedes Kind von Dinosauriern schwärme, freut sich Adolfsen. So ist ihm auch nicht bange, dass die Ausstellung ihr Publikum nicht finden könnte. „Bei 20 000 Besuchern sind unsere Kosten gedeckt, bei 30 000 ist die Ausstellung ein Erfolg“, sagt er und fügt hinzu: „Bisher haben wir diese Marke immer erreicht.“ n World of Dinosaurs, täglich von 10 bis 19 Uhr, Kraftwerkinsel Birsfelden (bis 2. Juli). Weitere Informationen im Internet unter www.dinomania.ch.

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