Information und gegenseitiger Austausch: Das steht für Heinrich Ueberwasser, den kürzlich für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählten Präsidenten des Districtrates des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB), im Vordergrund. Von Gerd Lustig Basel. „Vor allem der Workshop-Charakter der verschiedenen Kommissionen, in denen auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet wird, muss erhalten bleiben“, erklärte der Schweizer bei der inzwischen 35. Plenarsitzung im Saal des Großen Rates im Basler Rathaus. Ziel sei es, aus den Kommissionen möglichst viele und innovative Ideen in den Districtrat reinzubringen, sie zu vertiefen und Vorstöße zu erarbeiten, welche die trinationale Agglomeration voranbringen. „Die Arbeit im Districtrat muss von der Art sein, die sie sonst so nicht machen können“, appellierte er an das trinational besetzte Gremium. Fest zu zehn Jahre TEB Angesichts des zehnjährigen TEB-Bestehens, das im nächsten Jahr ansteht, wurde jetzt vorgeschlagen, gemeinsam mit dem Vorstand des Eurodistricts sowie den inzwischen 40 Mitgliedsgemeinden im Dreiland eine Festveranstaltung durchzuführen. „Das soll eine runde Sache werden, bei der wir uns nach Außen gut präsentieren“, wünscht sich Ueberwasser. Der Districtrat verabschiedete daher einstimmig einen entsprechenden Vorstoß. Eine Info-Broschüre soll zudem herausgegeben werden, die nicht nur alle bisherigen Projekte und Beschlüsse des TEB aufführt, sondern auch einen Ausblick auf die TEB-Zukunft liefert. „Wir wollen das kleine Jubiläum zudem als Chance zu kritischer Selbstbetrachtung nehmen“, fordert Ueberwasser. Neues Mobilitätsportal Ungeachtet des runden Geburtstages im nächsten Jahr wird die seit langem verfolgte Idee der Einrichtung eines Mobilitätsportals weiterbetrieben. Wie aus der Kommission Verkehr verlautete, soll das Projekt im Herbst vorgestellt werden. Vermutlich im November dieses Jahres komme das Thema in den Districtrat, schätzt TEB-Geschäftsführer Fréderic Duvenage. Zuschuss für Mikro-Projekte Ab sofort können so genannte Mikro-Projekte aus dem neu geschaffenen Begegnungsfonds bezuschusst werden, der ein Volumen von 200 000 Euro hat. Im Raum stehen etwa neue Radwege und die touristische Entwicklung in der Region Basel sowie auch ein Radweg durch St. Louis. „Brexit“ hat Folgen Der „Brexit“ war kurzfristig auch auf die Tagesordnung gerutscht. Dieser habe auch Folgen für die hiesige Region, befürchtet Christoph Brutschin, Vorsteher des Departements für Wirtschaft in Basel-Stadt. „Wir müssen jetzt lokal vorantreiben, was uns wichtig ist“, forderte Brutschin. Es müssten Lösungen im Interesse der hier Lebenden vorangetrieben werden. „Die Leute müssen sich stärker involviert fühlen bei dem, was politisch entschieden wird“, betonte Brutschin. Ein „weiter so wie bisher“ dürfe es nicht geben, forderte ebenso Districtrat-Vize Christoph Hoffmann. Es müsse ständig gefragt werden, ob man politisch effizient und schlagfertig sei und was für die Menschen geliefert werde. „Die Diskrepanz ist derzeit vielfach einfach zu groß, die Bürger fühlen sich verschaukelt.“ Ob auch die Schweiz als Finanzplatz geschwächt wird durch den „Brexit“" „Das muss sich erst zeigen“, erklärte Brutschin. Noch sei ja Großbritannien zwei Jahre lang in der EU bis zum endgültigen Ausstieg. „Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben vor Ort machen“, verlangte er.