Basel Druck unter der Erde ablassen

Die Oberbadische
Das Geothermie-Loch, das einst dieser Bohrturm geschaffen hat, wird wieder geöffnet, um Druck abzulassen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Geothermie: Bohrloch wird kontrolliert geöffnet

Basel. Der Zeitplan für die Öffnung des für die Öffnung des Basler Geothermie-Bohrloches steht. In einer gemeinsamen Mitteilung erinnerten das Gesundheitsdepartement und die Industriellen Werke Basel (IWB), dass sie Ende März eine Zunahme von Mikroerdbeben im Umkreis des 2011 verschlossene Bohrung sowie die Verfügung zu dessen Öffnung feststellen mussten. Inzwischen haben die Baseler Behörden das technische Konzept bewilligt, das IWB zur kontrollierten Öffnung erarbeitet hat.

Die zuständigen Fachleute werden in den kommenden Wochen die letzten Vorbereitungsarbeiten durchführen. Anfang Juli werden sie dann beginnen, das Loch zu öffnen und den Druck abzulassen.

Stufenweise Öffnung und kontrollierter Druckabbau

Das bewilligte technische Konzept sieht eine stufenweise Öffnung und ein kontrolliertes Ablassen des Drucks über einen Zeitraum von zehn Wochen vor. Bei den ersten beiden Öffnungen wird lediglich 0,5 Bar Druck abgelassen. Stellen die Verantwortlichen nur eine geringe oder gar keine Bebentätigkeit fest, fahren sie mit den Arbeiten fort und erhöhen die Ablassrate auf Ein-Bar-Schritte. Zwischen jedem Ablass wird eine Woche gewartet sowie die Entwicklung der Bebentätigkeit und der Druckkurve bewertet. Das Bohrloch kann während des Druckabbaus jederzeit verschlossen werden.

Seismologische Überwachung

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat die seismologische Überwachung im Auftrag des Kantons Basel-Stadt und mit Unterstützung von IWB verstärkt. Neben der routinemäßigen Überwachung führt der SED täglich eine hoch detaillierte Suche nach Erdbeben im bohrlochnahen Bereich durch und leitet die Ergebnisse automatisch dem Kanton und IWB weiter. Diese Erdbebenmeldungen sind die Grundlage eines von IWB definierten Ampelsystems, das eine wichtige Maßnahme zur Reduktion des Erdbebenrisikos darstellt.

Das Öffnen des Bohrloches hatte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt als zuständige Behörde zur Gefahrenprävention in Absprache mit IWB und dem kantonalen Amt für Umwelt und Energie Ende März verfügt, nachdem der SED in den Monaten zuvor eine erhöhte Bebentätigkeit festgestellt hatte. Die Verfügung erfolgte, um die Wahrscheinlichkeit eines für die Bevölkerung merkbar Bebens zu verringern. Das stärkste, seit Herbst 2016 festgestellte Ereignis hatte eine Magnitude von 1,9. Etwa ab einer Magnitude von 2,5 kann der Mensch Erdbeben spüren.

Das Ziel, die Wahrscheinlichkeit eines spürbaren Bebens zu verringern, hat oberste Priorität. Die Experten schließen jedoch nicht aus, dass selbst nach erfolgter Öffnung des Bohrlochs in den nächsten Jahren ein fühlbares Erdbeben auftreten kann, wobei nach heutiger Einschätzung Beben unwahrscheinlich bleiben.

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