Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich hat die seismologische Überwachung im Auftrag des Kantons Basel-Stadt und mit Unterstützung von IWB verstärkt. Neben der routinemäßigen Überwachung führt der SED täglich eine hoch detaillierte Suche nach Erdbeben im bohrlochnahen Bereich durch und leitet die Ergebnisse automatisch dem Kanton und IWB weiter. Diese Erdbebenmeldungen sind die Grundlage eines von IWB definierten Ampelsystems, das eine wichtige Maßnahme zur Reduktion des Erdbebenrisikos darstellt.
Das Öffnen des Bohrloches hatte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt als zuständige Behörde zur Gefahrenprävention in Absprache mit IWB und dem kantonalen Amt für Umwelt und Energie Ende März verfügt, nachdem der SED in den Monaten zuvor eine erhöhte Bebentätigkeit festgestellt hatte. Die Verfügung erfolgte, um die Wahrscheinlichkeit eines für die Bevölkerung merkbar Bebens zu verringern. Das stärkste, seit Herbst 2016 festgestellte Ereignis hatte eine Magnitude von 1,9. Etwa ab einer Magnitude von 2,5 kann der Mensch Erdbeben spüren.
Das Ziel, die Wahrscheinlichkeit eines spürbaren Bebens zu verringern, hat oberste Priorität. Die Experten schließen jedoch nicht aus, dass selbst nach erfolgter Öffnung des Bohrlochs in den nächsten Jahren ein fühlbares Erdbeben auftreten kann, wobei nach heutiger Einschätzung Beben unwahrscheinlich bleiben.