Basel Ein großer und viele kleine Künstler

Die Oberbadische
Während die Erwachsenen die Werke Gerhard Richters bestaunten, malten die kleine Künstler lieber selbst. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Kulturbüro Riehen und Fondation Beyeler luden zum fünften Sommerfest und „Nouvelle Vague“

Von Silvia Waßmer

Riehen. Ganz im Zeichen der aktuellen Sonderausstellung über den deutschen Künstler Gerhard Richter stand das diesjährige Sommerfest in der Fondation Beyeler in Riehen. Im Innern des Museums bot das Personal seinen Gästen über den ganzen Tag verteilt Kurzführungen durch die Ausstellung – auch in Englisch und Französisch – an und informierte über Gerhard Richter und seine Werke. So erfuhren die Besucher etwa, dass Richter die Ausstellung selbst zusammengestellt und während des Aufbaus immer wieder Änderungen vorgenommen hatte.

Dies sei zum ersten Mal in der Geschichte der Fondation Beyeler der Fall gewesen, berichtete Diana Piata, die morgens durch die Ausstellung führte. Ebenso seien das erste Mal vier verschiedene Plakate auf der Straße aufgehängt worden, erzählte sie weiter. Es sei etwas ganz anderes, eine Ausstellungsmappe mit einem Künstler, der noch lebe, zusammenzustellen, erklärte Piata den interessierten Zuhörern, da der Künstler mitentscheiden könne. Auch sei Gerhard Richter der erste Künstler gewesen, der schon ein Jahr vor der Ausstellung seine Werke zusammengestellt habe.

Geboren 1932 in Dresden, habe Richter später in Düsseldorf Kunst studiert und sich mit der Pop-Art auseinandergesetzt, erfuhren die Zuhörer. Seine in Riehen ausgestellten Werke sind sowohl realistische Abbildungen als auch abstrakte Werke. Bei Ersteren, die er anhand einer fotografischen Vorlage malte, sind oftmals die Konturen verschwommen. Der Künstler selbst gebe eigentlich nicht viele Informationen über seine Werke, berichtete Diana Piata und erzählte, dass Richter in seinem Atelier pro Farbe einen Pinsel benutze und extrem ordentlich sei. Auch würde er fast alleine arbeiten und habe nur zwei Assistenten. Neben den rund 100 Gemälden zeigt die Fondation Beyeler auch 60 übermalte Fotografien und zwei Glasskulpturen von Gerhard Richter.

Beim Sommerfest waren die Richterschen Werkkenntnisse der Besucher im Museumsspiel „Aufgetaucht“ gefragt. Auf einem Blatt Papier waren Ausschnitte aus seinen Gemälden zu sehen, die die Spieler finden und mit Name, Entstehungsjahr sowieso Ausrichtung kennzeichnen sollten. Bei erfolgreicher Suche, konnte als Belohnung eine Süßigkeit beim draußen aufgebauten Essensstand abgeholt werden.

Sehr beliebt waren vor allem bei den kleinen Besuchern die verschiedenen im Park und im Atelier stattfindenden Workshops. So konnten „Pustebilder“ mit farbigem Pustefix aufs Papier gezaubert werden, in einem anderen Workshop konnte mit Musik gemalt werden, und gleich nebenan konnten die Kinder – ganz im Stile Gerhard Richters – Fotos und Postkarten übermalen.

Zudem bot der Sender SWR2 eine Hörspielwerkstatt. Am beliebtesten jedoch war das „experimentelle Malen“ im Park, bei dem die Kinder sich an einer großen Leinwand mit Spatel, Besen oder Wischmopp und viel Farbe austoben konnten. „Das ist ja besser als jeder Kindergeburtstag“, schmunzelte eine Besucherin über die Kinder. Doch auch die Eltern hatten hier ihren Spaß und halfen den Kleinen gerne beim Malen.

Ab 12 Uhr unterhielt die Züricher DJane „Prinzessin in Not“ vom Pavillon im Park der Fondation Beyeler aus das Publikum. Abends trat ab 20 Uhr die französische Kultband „Nouvelle Vague“ auf, die mit ihren Interpretationen bekannter Hits bereits weltweit eine große Fangemeinde hat.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading