Basel Entdeckungsreise im Kinosaal

Die Oberbadische
Foto: Adrian Steineck Foto: Die Oberbadische

Festival: „Bildrausch“-Filmfest Basel bietet Einiges

Kommende Woche wird Basel zum Mekka für Kinofreunde. Dann findet zum siebten Mal das Bildrausch Filmfest statt, das einen bunten Reigen aktuellen und klassischen Filmschaffens bietet.

Von Adrian Steineck

Basel. Das Programm des Festivals, das vom 21. bis 25. Juni stattfindet und in dessen Mittelpunkt wieder der Wettbewerb „Cutting Edge“ steht, bietet ein Spektrum, das von den Filmen des Briten Terence Davies bis zu den Werken der portugiesischen Filmemachern Teresa Villaverde reicht. Das Besondere: Die meisten Künstler stellen ihre Werke persönlich vor.

Filmkaraoke

Ein Paar steht sich gegenüber und blickt einander tief in die Augen. Dann fallen die Sätze „We’ll always have Paris“ und „Here’s looking at you, Kid“. Es handelt sich um die archetypisch gewordene Abschiedsszene aus „Casablanca“ (1943). Aber die Protagonisten sind nicht Ingrid Bergman und Humphrey Bogart, sondern zwei Fans des berühmten Kinomelodrams. Und sie stehen auch nicht im Regen auf einem Flughafen, sondern auf dem Basler Theaterplatz.

Geht es nach dem Willen der Festivaldirektoren Nicole Reinhard und Beat Schneider, werden sich beim „Bildrausch“-Filmfest genau solche Szenen abspielen. Bereits zum zweiten Mal wird in diesem Jahr das Filmkaraoke angeboten. Wer also immer schon als unpassend empfunden hat, was in einer bestimmten Filmszene gesagt wird, hat nun die Möglichkeit, es anders zu machen. Ausgewählt werden kann aus 38 Filmclips, die markante Szenen aus Filmen zeigen und im Internet vorab angeschaut werden können. Am Abend werden zwei Musiker des Sinfonieorchesters Basel für einen Klangteppich sorgen, zum Abschluss wird anhand der Lautstärke des Beifalls der Sieger gekürt.

Von England nach Portugal

Unter dem Titel „Past and Passion“ widmet sich „Bildrausch“ in diesem Jahr dem Briten Terence Davies. Im Jahr 1945 in Liverpool geboren, greifen Davies Werke wie seine Mitte der 1980er-Jahre veröffentlichten Kurzfilme „Trilogie eines Lebens“ autobiografische Elemente wie das Hadern mit der Homosexualität auf.

Die Portugiesin Teresa Villaverde entstammt nicht nur einer anderen Generation – sie ist im Jahr 1966 geboren – sondern auch einem anderen Kulturkreis. In Lissabon geboren, thematisiert sie in Werken wie „Transe“ (2006) etwa die Zwangsprostitution. Durchaus anspruchsvolle Kost also.

Das gehört zum Konzept des „Bildrausch“- Filmfestes Basel, das seit seiner Premiere im Jahr 2011 Kinoperlen abseits des Mainstream zeigt. „Bei der Auswahl treiben uns vor allem Offenheit und Neugier an“, sagt Schneider im Gespräch mit unserer Zeitung. Festivaldirektorin Reinhard ergänzt: „Es ist uns wichtig, dass unsere Filme noch keinen Schweizer Verleih haben, also nicht eine Woche nach dem Festival in jedem Kino in Basel laufen.“ Vieles gibt es nur hier zu sehen.

13 Filme, neun Länder

So auch die Streifen, die beim internationalen Wettbewerb „Cutting Edge“ über die Leinwand flimmern. 13 Spiel- und Dokumentarfilme aus neun Ländern konkurrieren dort um den „Ring der Filmkunst“ und das Preisgeld. Neben Villaverde und Davies präsentieren Filmemacher wie Kim Ki-duk aus Südkorea oder der Schauspieler Bruno Ganz ihre Streifen. Die illustre Gästeliste zeige, wie stark das „Bildrausch“-Filmfest Basel mittlerweile etabliert sei, freut sich Reinhard. „Das Vertrauen von Publikum und Filmemachern ist definitiv da“, sagt sie. Reinhard hatte gemeinsam mit Schneider 2009 die Idee zum ersten „Bildrausch“-Filmfest und hält seit dessen Premiere im Jahr darauf die Fäden in der Hand. Das mit Erfolg, denn im Jahr 2015 waren erstmals alle Abendvorstellungen ausverkauft.

Weitere Informationen: Das „Bildrausch“-Filmfest findet vom 21. bis 25 Juni im Stadtkino Basel, Klostergasse, und im Kult.Kino Atelier, Theaterstraße 7, sowie an anderen Orten statt. Weitere Informationen und das komplette Programm im Internet: www.bildrausch-basel.ch

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